Bürstadt: Umweltschutz durch torffreie Erde

Viel torfhaltige Erde landet in Blumenkübeln. Doch es gibt Alternativen.Symbolbild: dpa

Der Nabu Bürstadt gibt Tipps zum Kauf von Blumenerde. Denn Torf wird in Mooren gewonnen, was diese zerstört. Welche Alternativen es gibt.

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BÜRSTADT. (kpa). Mit Beginn des Frühlings startet in Garten- und Agrarmärkten wieder der Run auf Blumenerde, denn Blumenkästen und Töpfe wollen neu bepflanzt werden. Den meisten Käufern ist dabei nicht bewusst, dass die herkömmliche Erde in den Plastiksäcken zu 90 Prozent aus Torf besteht, wenn diese nicht ausdrücklich mit dem Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ versehen ist. Selbst bei Bio-Erde kann noch ein großer Anteil Torf enthalten sein.

Torf wird in Mooren gewonnen, die durch den Torfabbau großflächig zerstört werden. Dabei braucht es bis zu 1000 Jahre, bis ein Meter Torf entsteht. Aber allein die Freizeitgärtner in Deutschland verbuddeln jährlich circa 3 Millionen Kubikmeter dieses wertvollen Materials in Pflanzkübeln und Gärten. Zusammen mit den Mengen, die im Erwerbsgartenbau eingesetzt werden, sind sie Europameister im Verbrauch von Torf.

Dabei sind Moore sowohl für viele seltene, an den Lebensraum Moor angepasste Tier- und Pflanzenarten, als auch für den Klimaschutz enorm wichtig: Intakte Moore können doppelt so viel Kohlenstoff binden wie sämtliche Wälder der Erde zusammen, obwohl sie nur drei Prozent der weltweiten Landfläche ausmachen. Zerstört man zur Torfgewinnung diese wertvollen und artenreichen Ökosysteme, werden große Mengen CO2 freigesetzt, die allein in Deutschland knapp fünf Prozent des Treibhausgasausstoßes ausmachen. Da mittlerweile ein Großteil der Moore hierzulande nicht mehr intakt ist, wird Torf über weite Strecken aus dem Baltikum zu uns transportiert und zerstört die dortigen Moorlandschaften.

Dabei gibt es seit Jahren alternative Erden zu kaufen, die aus verschiedenen Naturprodukten, wie Rindenhumus, Kompost und Holzfasern gemischt werden. Diese Erden werden auch für spezielle Pflanzen, zum Beispiel Rosen, oder als Anzuchterde im Handel angeboten. Man muss nur auf den Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ achten. Leider beinhalten selbst „torfreduzierte“ oder „torfarme“ Blumenerden noch bis zu 80 Prozent Torf und sollten nicht im Einkaufswagen landen. Durch den Kauf von torffreier statt konventioneller Gartenerde kann jeder aktiven Klimaschutz betreiben und gleichzeitig dazu beitragen, dass wertvolle Moorlandschaften mit seltenen Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben.