Ein Mitarbeiter des Kreis-Eigenbetriebs Neue Wege in Heppenheim soll über Jahre 80 000 Euro veruntreut haben, die einem Bezieher von Arbeitslosengeld II ausgezahlt worden...
KREIS BERGSTRASSE. Ein Mitarbeiter des Kreis-Eigenbetriebs Neue Wege soll über Jahre 80 000 Euro veruntreut haben, die einem Bezieher von Arbeitslosengeld II ("Hartz IV") ausgezahlt worden seien. Dies bestätigte dieser Zeitung ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Darmstadt, die gegen beide Männer ermittelt: gegen den Mitarbeiter der Behörde, die sich um Langzeitarbeitslose kümmert, und gegen den Leistungsbezieher wegen Leistungserschleichung.
Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte der Bezieher keinen Anspruch auf das Geld - "zumindest nicht in diesem Umfang", wie die Staatsanwaltschaft erklärt. Veruntreut worden seien die nach dem Sozialgesetzbuch II ausgezahlten Mittel in mehreren Tranchen im Zeitraum zwischen November 2015 und diesem Sommer. In der vergangenen Woche sei der Beschuldigte zum Gespräch in einer Polizeiwache geben worden. Festgenommen wurde der Mann nicht. Wohl aber läuft ein Ermittlungsverfahren, das zu einer Hauptverhandlung vor Gericht führen kann. Durchsuchungen in der Behörde mit Hauptsitz in Heppenheim gab es nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht.
Den Worten ihres Sprechers zufolge waren es Mitarbeiter des Kreis-Eigenbetriebs, welche Unregelmäßigkeiten bei den Auszahlungen der Sozialleistungen an einen Antragsteller festgestellt hatten. Es sei eine "interne Anzeige" beim Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt erstattet worden.
Von Christian Knatz