Stefanie Honig ist Kontaktfrau für Menschen mit Behinderung

Stefanie Honig vermittelt Kontakte zu den Stellen und Einrichtungen, die Menschen mit Behinderung unterstützen können. Foto: Dekanat
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Die Lorscherin setzt sich im Evangelischen Dekanat Bergstraße für Inklusion ein. Und da sieht sie Luft nach oben.

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HEPPENHEIM. Stefanie Honig ist im Evangelischen Dekanat Bergstraße mit Hauptsitz im Haus der Kirche an der Heppenheimer Ludwigstraße die neue Beauftragte für Menschen mit Behinderung. Die Synode, das regionale Kirchenparlament, hatte sie einstimmig gewählt. Sie setzt sich für Inklusion ein und vermittelt Kontakte zu den Stellen und Einrichtungen, die Menschen mit Behinderung konkrete und individuelle Unterstützung bieten können, wie das Dekanat mitteilt.

"Ich sehe mich in erster Linie als Ansprechpartnerin und Vermittlerin. Ich selbst kann sicherlich nicht Lösungen für alle Probleme anbieten, aber ich kann Kontakte zu den Fachleuten herstellen, die solche Lösungen möglich machen können. Ich war sechs Jahre Mitglied im Dekanatssynodalvorstand und zwölf Jahre im Kirchenvorstand. Ich weiß, wen ich ansprechen kann", betont Stefanie Honig, die beruflich als Therapeutin für Menschen mit Schluck- und Sprecheinschränkungen tätig ist. Sie selbst habe Funktionseinschränkungen der Arme. Leitmotiv für ihr ehrenamtliches Engagement im Dekanat sei der Bibelvers aus dem Markus-Evangelium, in dem Jesus einen blinden Menschen fragt: Was willst du, dass ich für dich tun soll? "Das ist Inklusion. Wir müssen die Menschen fragen, was sie brauchen. Und wir dürfen nicht so tun, als ob wir wissen, was für sie gut ist", erklärt Honig.

Für die Lorscherin ist Inklusion im Evangelischen Dekanat Bergstraße noch sehr ausbaufähig. "Offen gesagt habe ich davon hier noch nicht viel gehört. Es mag einzelne Kirchengemeinden geben, die das eine oder andere tun. Aber insgesamt habe ich nicht den Eindruck, dass Inklusion im Dekanat ein wichtiges Thema ist. Ich war neulich in Greifswald. Dort weist ein Plakat am Dom darauf hin, wo und wann der nächste Gehörlosengottesdienst stattfindet. So etwas habe ich an der Bergstraße noch nicht gesehen, ebenso wenig wie ein Gebärdensprecher oder eine -sprecherin neben dem Pfarrer oder der Pfarrerin."

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Stefanie Honig freut sich nach eigenen Angaben über jede Anfrage - sei es von Kirchengemeinden oder Einzelpersonen. "Ich kann nur dazu ermuntern, sich für die Inklusion auf den Weg zu machen. Von dem früheren Bundesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen Hubert Hüppe stammt der Satz: 'Wer Inklusion will, sucht Wege, wer sie nicht will, sucht Begründungen'."