Starke Leistung des Aero-Clubs Heppenheim

Mehr als drei Jahre hat das Projekt in Anspruch genommen, doch nun steht die „K 8“ den Vereinsmitgliedern wieder für Spaßflüge zur Verfügung. Foto: Aeroclub Heppenheim
© Aeroclub Heppenheim

Das muss Liebe sein: Mehr als drei Jahre hat das Sanierungsprojekt in Anspruch genommen, doch nun steht die „K 8“ den Vereinsmitgliedern wieder für Spaßflüge zur Verfügung.

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HEPPENHEIM. (red). Das Segelflugzeug „K 8“ ist ein Klassiker in deutschen Segelflugvereinen. Auch der Verein Aero-Club Heppenheim Kreis Bergstraße hat eine, und zwar aus erster Hand, wie der Verein jetzt mitteilt. „Sie ist mittlerweile stolze 51 Jahre alt.“

Die „K 8“ ist beim Hersteller Schleicher in Poppenhausen, ganz in der Nähe der Wasserkuppe, gebaut worden. Entwickelt wurde sie gegen Ende der 50er Jahre als einsitziger Schulterdecker, sie weist eine sogenannte Gemischtbauweise auf: Der Rumpf besteht aus einem Stahlrohrgerüst, die Flügel sind mit Holz beplankt, und eingeschlossen ist die gesamte Struktur durch die Bespannung an der Außenseite.

Die „K 8“ des Heppenheimer Vereins diente früher als einsitziges Schul- und Übungsflugzeug, mittlerweile übernehmen diese Rolle aber vor allem modernere Kunststoff-Segelflugzeuge, etwa das Modell LS 4. Die „K 8“ wird laut Verein heute vor allem zum Vergnügen geflogen, denn sie weist mit ihrem geringen Gewicht, relativ langsamen Flugeigenschaften und etwas älterer Aerodynamik ein ganz besonderes Flugverhalten auf.

Natürlich geht so eine Zeitspanne an einem Flugzeug nicht spurlos vorüber, es benötigt daher jedes Jahr ein Nachprüfzertifikat, was erst nach einer bestandenen Überprüfung erteilt wird (in etwa vergleichbar mit dem TÜV beim Auto). Über die Jahre wurde das Flugzeug dabei immer wieder aufs Neue instandgesetzt. Im Jahr 2017 war aber klar, dass der Flieger eine vertiefte Revision zum Weiterbetrieb benötigt.

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Da die „K 8“ als schöner Klassiker und Liebhaberstück geschätzt wird, hat sich der Verein zu einer Generalüberholung des Flugzeuges durchgerungen. „Dies ist natürlich nicht die wirtschaftlich sinnvollste Entscheidung gewesen, aber die Motivation im Verein ist nach wie vor so enorm, dass die Überholung fortan größtenteils in Eigenleistung durchgeführt wurde.“ Namentlich erwähnt sei hier vor allem unser Jugendmitglied Julian Klümper, welcher zusammen mit vielen anderen engagierten Vereinsmitgliedern viele hundert Stunden Arbeit in dieses Projekt gesteckt hat.

So wurde unter anderem die Bespannung des Rumpfes erneuert. Das Stahlrohrgerüst ließ man von einem Unternehmen sandstrahlen. Die Holzstruktur der Flügel ist überprüft und an einigen Stellen repariert worden. Die neue Bespannung weist ein modernes Polyestergewebe auf, das mit lösemittelfreiem Klebstoff verarbeitet werden kann und keine weitere Lackierung benötigt. Dadurch wurden viele Arbeitsschritte wesentlich einfacher als mit einer herkömmlichen Baumwollbespannung, außerdem ist das Flugzeug dadurch sogar einige Kilo leichter geworden als vorher – die Leermasse einer „K 8“ beträgt circa 210 Kilogramm. Ebenso wurde das Cockpit überarbeitet, das jetzt mit einem klassisch anmutenden Holzinstrumentenbrett aufwarten kann.

Zu guter Letzt wurde noch die Kennung D-0617 aufgeklebt. Dadurch, dass das Flugzeug jetzt von außen und innen neu verkleidet ist, wirkt es wahrhaftig wie neu, zeigt sich der Verein erfreut.