So werden Heppenheimer Kinder fit

Vier Heppenheimer Kitas sind als „Bewegte Kindergärten“ ausgezeichnet worden. Ziel des Projekts: Problemen mit Übergewicht oder der Motorik soll vorgebeugt werden.

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HEPPENHEIM. (red). Auf einem Bein stehen, seitlich hin- und herspringen oder rückwärts balancieren: Was nach relativ einfachen Bewegungen klingt, stellt für einen Teil der Vorschulkinder zunehmend ein Problem dar. Denn immer mehr von ihnen haben bereits in der Vorschule Probleme mit Übergewicht oder der Motorik. Das ist unter anderem eine Erkenntnis aus den Schuleingangsuntersuchungen im Kreis Bergstraße der vergangenen Jahre.

Dabei bewegen sich die meisten Kinder gerne, teilt der Kreis Bergstraße mit. Das fördert auch ihre Entwicklung. Der Aufbau von Muskeln und Knochen sowie die Funktion des Immunsystems werden durch Bewegung gestärkt. Auch das Herz-Kreislaufsystem wird gefördert, die Ausdauer gesteigert. Ernährungsbedingten Erkrankungen und Adipositas (starkes Übergewicht) kann entgegengewirkt werden. Bewegung wirkt sich zudem positiv auf die emotionale Entwicklung der Kinder aus.

Im Jahr 2019 hat der Kreis Bergstraße deshalb in Kooperation mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg das Projekt „Bewegter Kindergarten“ ins Leben gerufen. Dabei erhalten Erzieherinnen und Erzieher von Kindertagesstätten eine ganzheitliche Ausbildung zur frühkindlichen Motorikförderung in Theorie und Praxis. Der Kreis Bergstraße will damit „auch Maßstäbe setzen“.

Nun ist das Projekt den Angaben zufolge auch in Heppenheim etabliert. Mit den Kindertagesstätten Pfalzbach-Wichtel, Sankt Bartholomäus, Löwenzahn und Krümelkinder haben gleich vier Einrichtungen in der Stadt von der Ersten Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz das Gütesiegel „Bewegter Kindergarten“ erhalten. „Je früher wir damit beginnen, Kinder für ein gesundes und aktives Leben zu begeistern, desto stärker können wir später möglichen gesundheitlichen Problemen vorbeugen. Ich freue mich deshalb sehr, dass das Projekt ‚Bewegter Kindergarten‘ im Kreis so gut angenommen wird“, sagt die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

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13 Erzieherinnen aus den vier Kitas – in denen insgesamt 202 Kinder betreut werden – erhielten ihre Qualifikationsbescheinigung. Insgesamt haben damit bereits Mitarbeiterinnen von 18 Einrichtungen im Kreis das entsprechende Fortbildungsangebot abgeschlossen. Damit sind bereits knapp 20 Prozent der Kitas in kommunaler Trägerschaft und knapp zehn Prozent der Kitas im Kreis insgesamt zertifiziert. Weitere Fortbildungen sind Stolz zufolge für die kommenden Monate schon terminiert.

Neben der entsprechenden Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher sind weitere Kriterien ausschlaggebend dafür, dass eine Kindertagesstätte das Siegel „Bewegter Kindergarten“ erhält. Dazu zählen neben Bewegungsräumen in den Einrichtungen auch feste Bewegungszeiten für die Kinder – sowie Aufklärungsarbeit über die Bedeutung von frühkindlicher Aktivität für die Eltern. Die Kriterien dafür hat die Kreisverwaltung gemeinsam mit dem Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg festgelegt.