„Operation am offenen Herzen“

Der Bettentrakt am Kreiskrankenhaus. Foto: Sascha Lotz  Foto: Sascha Lotz
© Foto: Sascha Lotz

Innerhalb von fünf Monaten sind am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim 34 Doppel- und Einzelzimmer für Patienten der Stationen 6 und 12 – Innere Medizin und...

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HEPPENHEIM. Innerhalb von fünf Monaten sind am Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim 34 Doppel- und Einzelzimmer für Patienten der Stationen 6 und 12 – Innere Medizin und Orthopädie/Chirurgie – entstanden. Der neue Bettentrakt hat sieben Millionen Euro gekostet. Die Universitätsmedizin Heidelberg löst damit ein Versprechen ein, das 2013 mit der Übernahme der Heppenheimer Klinik gegeben wurde: den 35 Jahre alten Gebäudekomplex für mehr als 50 Millionen Euro zu sanieren. Mit dem Bettenhaus ist der erste Schritt getan.

„Wir werden unsere Verpflichtungen erfüllen“, sagte Irmtraud Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Klinikums, am Montag in Heppenheim. Der Bettentrakt sei der „Ruck“, der den Patienten zugutekomme. Doch es gehe auch um die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte. Es werde alles getan, um den Mitarbeitern einen guten Boden zu bereiten, auf dem sie sich um die Patienten kümmern können.

Landrat Christian Engelhardt (CDU) sagte, das Kreiskrankenhaus sei „im Organismus der medizinischen Versorgung das Herzstück“. Die Bürger seien auf die Leistungsfähigkeit der Klinik angewiesen. Den Umbau eines Krankenhauses, das 365 Tage im Jahr rund um die Uhr funktionieren muss, verglich er mit einer „Operation am offenen Herzen“.

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Die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz (CDU) sagte am Rande der Eröffnungsfeier: „Als Kreis unterstützen wir den Ausbau und den nun folgenden Umbau des gesamten Krankenhauses. Hier zeigt sich die gute Partnerschaft mit der Universitätsmedizin Heidelberg, welche uns sowohl bei der Krankenhausversorgung, als auch in anderen Bereichen ärztlicher Angebote voranbringt.“ Gemeint ist das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) in Lindenfels, das ebenfalls zur Universitätsmedizin gehört. Der Kreis Bergstraße hält zehn Prozent der Anteile am Kreiskrankenhaus, 90 Prozent sind beim Uniklinikum. Mit der Inbetriebnahme des Bettentrakts wird in dem 1982 eingeweihten Haupthaus Platz frei zur Generalsanierung.

Burelbach verspricht bessere Anbindung ans Busnetz

Ähnlich bildhaft wie Landrat Engelhardt formulierte Heppenheims Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) sein Lob. Er bezeichnete das Kreiskrankenhaus als „großes Puzzleteil“ in einem Bild, zu dem die benachbarte Vitos-Klinik, der Neubau des Fachärztezentrums und die vom Zweckverband Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) betriebene Energiezentrale gehörten. Burelbach versprach eine bessere Anbindung an das Busnetz. Er rechnet mit dem Bau eines Parkdecks und erklärte, welche Bedeutung der geplante Kindergarten am Bruchsee für die mehr als 1000 Mitarbeiter an der Viernheimer Straße haben soll.

Geschäftsführer Stephan Hörl und Pflegedienstleiterin Christine Faschingbauer beschrieben die Bedeutung, die die Modernisierung für die Arbeitsabläufe im Krankenhaus hat. So sei eine Arbeitsgruppe dabei, sich über die Optimierung von Abläufen in der Pflege Gedanken zu machen. Das neue Bettenhaus biete ein modernes Arbeitsumfeld. „In ein paar Jahren werden wir auf ein insgesamt neues Krankenhaus blicken“, sagte die Pflegedienstleiterin. Bis 2020 soll der Umbau abgeschlossen sein. Dr. Wolfgang Auch-Schwelk erklärte, wie wichtig es ist, dass sich die Patienten im Krankenhaus wohlfühlen. Das sei entscheidend für den Heilungserfolg. Privatdozent Auch-Schwelk ist Leitender Ärztlicher Direktor und Ärztlicher Geschäftsführer am Kreiskrankenhaus.

Als Kardiologe weiß er, dass Angst die Arbeit des Arztes behindert. Chest-Pain-Unit, Stroke-Unit und der Schockraum sind die medizinische Seite, die in den vergangenen Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. Mit dem Bettenhaus profitieren die Patienten jetzt auch durch moderne Pflegemethoden. . Kommentar