Wegen eines massiven Wasserschadens am Starkenburg-Gymnasium in Heppenheim muss die Schule am Montag und Dienstag geschlossen bleiben. Auch eine Notbetreuung ist nicht möglich.
Heppenheim. Unverhofft keinen Präsenzunterricht haben die rund 1200 Schülerinnen und Schüler des Heppenheimer Starkenburg-Gymnasiums am Montag (7.) und Dienstag (8.). Grund dafür ist ein massiver Wasserschaden, zu dem es in der Nacht von Freitag auf Samstag im Schulgebäude gekommen ist. Der Kreis Bergstraße meldete dies am Samstagmittag, einige Stunden später unterrichtete auch die Schulleitung Eltern und Schüler von dem Vorfall und von dessen Konsequenzen.
In dem Rundschreiben heißt es, dass durch den Wasserschaden „große Teile des Schulgebäudes nicht nutzbar“ sind. In dem Teil des Gymnasiums, der trocken geblieben sei, habe der Strom abgestellt werden müssen. Auch die schulischen Server mussten herunter gefahren werden. Darüber hinaus funktioniert die Telefonanlage nicht.
Behebung des Schadens könnte länger dauern
Im Schreiben klingt durch, dass der Unterrichtsausfall auch noch länger als die zwei avisierten Tage dauern könnte: „In welchem Umfang das Gebäude mit funktionierender Elektrik, Wasserversorgung und Heizung wieder betrieben werden darf, wird in den nächsten Tagen durch Fachleute ermittelt“, heißt es dort. Dass die Behebung des Schadens und das Trocknen des Bauwerks einen längeren Zeitraum einnehmen könnte, dafür sprechen auch Bilder und Videos vom Innern der Schule, die dieser Zeitung vorliegen. Auf einem kurzen Film sieht man beispielsweise, wie Wasser flächendeckend aus der Decke eines Kunstsaal, der im Erdgeschoss liegt, „regnet” und der Boden mit Wasser bedeckt ist.
Wie massiv der Wasserschaden ist, sieht man dem Gebäude auch von außen an: Im gesamten ersten Stockwerk des Schulgebäudes an der Gerhart-Hauptmann-Straße sieht man deutliche Spuren, die das Wasser an der Fassade hinterlassen hat. Am Samstagnachmittag waren im ersten Stock und im Erdgeschoss der Schule alle Fenster und Türen geöffnet, um die Nässe entweichen zu lassen.
Dass ein geregelter Unterrichtsbetrieb auf diese Weise nicht möglich sei, davon hätten sich Vertreter des Schulträgers, der Schulaufsicht, der Feuerwehr, der Schulleitung und des Schulelternbeirates noch am Samstag vor Ort ein Bild gemacht.
Aus diesem Grund gilt für alle Jahrgangsstufen von der fünften Klasse bis zum Abi-Jahrgang, dass zumindest am Montag und Dienstag kein Präsenzunterricht stattfinden kann. Die Schüler, so die Schulleitung, erhielten jedoch Arbeitsaufträge von ihren Lehrern. Aufgrund der unklaren Situation und Energieversorgung sei auch eine Notbetreuung von Schülern nicht möglich.
Augenspülduschen als Auslöser?
Wie der stellvertretende Stadtbrandinspektor Christian Stadler am Samstagabend mitteilte, ging der Wasserschaden von einem defekten Schlauch einer Augenspüldusche in einem der Biologiesäle im zweiten Stock aus. Diese Augenspülduschen sind in den naturwissenschaftlichen Räumen angebracht, um für den Fall eines Kontaktes mit einer Chemikalie die Augen spülen zu können, um so gesundheitliche Schäden zu verhindern. Durch den Defekt lief wahrscheinlich die ganze Nacht über das Wasser aus und verteilte sich vom zweiten Stock bis in den Keller. Der Hausmeister entdeckte den Vorfall am Samstagmorgen und alarmierte um 8:35 Uhr die Feuerwehr.
Die 35 Brandschützer waren bis circa 12.30 Uhr damit beschäftigt, das Wasser aus den Räumen zu saugen. Teilweise löste sich das Parkett durch die Nässe.
Vorsichtshalber wurden Vertreter der Chemie-Fachschaft herbeigerufen, um sicherzustellen, dass durch den Wasserschaden und auch durch den deswegen ausgeschalteten Strom nicht noch eine Gefahr durch in den Chemiesälen gelagerte Chemikalien entsteht.