Herr Mohr, wie sicher ist Bürstadt?

Erster Polizeihauptkommissar Florian Mohr übernimmt die Leitung der Polizeistation Lampertheim-Viernheim.

Florian Mohr leitet seit Februar die Polizeistation Lampertheim-Viernheim. Im Gespräch wirft er einen Blick auf die Stadt Bürstadt.

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Herr Mohr, wie haben Sie sich im Ried eingelebt?

Ich bin sehr gut angekommen, sowohl auf der Polizeistation, wie auch in der Region. Mit den Kommunen besteht schon ein reger Austausch. Mein Eindruck ist, dass alle an einem Strang ziehen, und es macht wirklich Spaß das zu begleiten und zu unterstützen. Unser Dienstgebiet mit fast 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern bietet dabei eine ganze Menge: ländlich geprägte Regionen ebenso wie städtische Bereiche mit den Herausforderungen des Dreiländerecks. Diese Mischung macht es auch für uns als Polizei abwechslungsreich und spannend.

Nun zu Bürstadt: wie war Ihr erster Eindruck?

Ich habe einen sehr positiven Eindruck. Das fing schon mit meiner Amtseinführung im wunderschönen historischen Rathaus an. Ich habe schon an einer Sitzung der Mobilitätskommission teilgenommen und so einen ersten Eindruck der Themen im Verkehrsbereich bekommen. Ganz aktuell gab es einen sehr offenen Austausch mit Frau Bürgermeisterin Schader sowie Herrn Stöckel als Amtsleiter des Ordnungsamtes. Es gibt einen kurzen Draht. Wenn wir Themen haben, greifen wir zum Telefonhörer und tauschen uns aus. Das funktioniert sehr gut. Mit der Verwaltung pflegen wir als Polizei einen sehr offenen Austausch. Da spielt auch unsere Schutzfrau vor Ort, Frau Wegerle, eine wichtige Rolle. Zudem habe ich den Eindruck, dass unheimlich viel Engagement in der Stadt steckt, was man an den verschiedensten Veranstaltungsformaten sieht. Auch hier sehe ich unsere Rolle unterstützend und begleitend wie zum Beispiel an Fastnacht.

Wie sicher ist die Stadt denn?

Polizeilich gesehen steht Bürstadt für mein Empfinden gut da. Die Menschen leben hier sicher, auch wenn es in Bürstadt natürlich ebenso Kriminalität gibt. Insgesamt bewegen wir uns hier auf einem recht konstanten Niveau ohne größere Ausschläge. Wir haben als Polizei Themenfelder herausgearbeitet, denen wir uns verstärkt widmen wollen und die wir auch schon angegangen sind.

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Bürger beklagen sich über lärmende und zu schnell fahrende Autos, vor allem am Abend. Wie kann die Polizei dem begegnen?

Dieses Thema haben wir als Polizei an vielerlei Orten, und es wird sich in den Sommermonaten erfahrungsgemäß verstärken. Hier wollen wir in Zusammenarbeit mit den Kommunen präsent sein, Kontrollen durchführen. Wir sind in vielen Bereichen auf Hinweise angewiesen, so auch hier. Wenn es Feststellungen gibt, informieren Sie uns bitte. Aber auch der Prävention gilt hier unser Hauptaugenmerk. Wenn wir Örtlichkeiten kennen, an denen derartige Probleme auftreten, versuchen wir zu den maßgeblichen Zeiten auch schon mal vorab vor Ort zu sein.

Immer wieder wird auch Drogenhandel beobachtet. Was kann die Polizei tun?

Hier gilt im Prinzip das Gleiche: Wir sind für möglichst detaillierte Hinweise dankbar. An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten gibt es derartige Beobachtungen? Was genau wurde beobachtet? Dann können wir entsprechende Maßnahmen, gegebenenfalls auch in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei, planen und durchführen. Unser Ziel ist es natürlich, durch Kontrollen an betroffenen Örtlichkeiten diese Menschen aus ihrer Anonymität zu holen. Wir wollen wissen, wer in Bürstadt und den anderen Kommunen unterwegs ist und potenziell für die Begehung von Straftaten gut ist. Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 weist tatsächlich einen Anstieg der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz in Bürstadt im Vergleich zu den Corona-Vorjahren auf, was bei einem sogenannten „Kontrolldelikt“ dafür spricht, dass polizeiliche Maßnahmen greifen.

Bürstadt bekommt in den nächsten Monaten eine größere Zahl Flüchtlinge zugewiesen. Bürger haben nun Ängste. Aber gab es in den letzten Jahren Straftaten durch Flüchtlinge?

Dieses Thema betrifft ebenso alle Kommunen, und es sind sich vermutlich alle einig, dass das eine große Aufgabe ist. Die Unterbringung und Versorgung der Geflüchteten stellt eine enorme Herausforderung dar. Wir als Polizei möchten hier beratend zur Seite stehen. Wie wir es bisher schon in der Unterkunft in Groß-Rohrheim praktizieren, so möchten wir auch in Bürstadt eng an den Menschen dran sein, die ihre Heimat verlassen haben. Wir sind auch ihre Polizei und ansprechbar. Genau dieses Gefühl möchten wir vermitteln. Selbstverständlich ist aber, wie überall sonst auch, dass wir bei Straftaten oder sonstigen Störungen konsequent einschreiten. Dass diese Situation aus verschiedensten Gründen auch Bürgerinnen und Bürgern Sorgen bereitet, kann ich durchaus nachvollziehen. Ich halte es für unheimlich wichtig, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und sie ernst zu nehmen. Wir stellen dort, wo Geflüchtete leben, aber keine Häufungen an Straftaten fest.

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Martina Herd und Faruk Bayram sind als freiwillige Polizeihelfer in Bürstadt, Lampertheim, Biblis und Groß-Rohrheim unterwegs.
Martina Herd und Faruk Bayram sind als freiwillige Polizeihelfer in Bürstadt, Lampertheim, Biblis und Groß-Rohrheim unterwegs. (© Oliver Lohmann)

Bei Ihrer Amtseinführung sprachen Sie von mehr Präsenz der Polizei. Wie konnte das umgesetzt werden?

Das ist für uns als Polizei immer und überall ein Thema. Wir sind aber nicht blauäugig. Unser Dienstgebiet ist groß, und wir können naturgemäß nicht überall gleichzeitig sein. Unser Ziel ist es, in den fünf Kommunen für die Menschen ansprechbar und sichtbar zu sein. Sei es mit den zuletzt verstärkten Lasermessungen an potentiellen Gefahrenstellen wie zum Beispiel Schulen und Kindergärten, sei es in Form allgemeiner Verkehrskontrollen oder präventiv durch die Bestreifung von Wohn- und Gewerbegebieten. Nicht vergessen möchte ich dabei auch unsere Schutzleute vor Ort sowie den Freiwilligen Polizeidienst. Letzterer ersetzt natürlich nicht die Streife vor Ort, er ist für uns aber Auge und Ohr. Ich werbe ausdrücklich dafür, die Ehrenamtlichen anzusprechen – die Informationen erreichen uns, oder die Kommunen und wir kümmern uns.