Bürstädter Nabu empfiehlt Verzicht auf Laubbläser

Der Naturschutzbund erklärt, warum man zum Beseitigen von Blättern besser Rechen und Besen verwenden sollte und welche Funktionen das Laub im Garten hat.

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BÜRSTADT. (red). Zur Beseitigung von Laub würden seit einigen Jahren vermehrt Laubsauger und Laubbläser eingesetzt. Diese sollten jedoch nicht verwendet werden, wie der Naturschutzbund (Nabu) in einer Mitteilung erklärt.

Die klassischen Rechen und Besen hätten meist ausgedient, denn die Arbeit mit den motorisierten Geräten sei bequemer, Garten und Vorgarten sähen schnell wieder ordentlich aus. Auch bei „Schotterwüsten“ würden motorisierte Sauggeräte gern benutzt.

Der Naturschutzbund (Nabu) Bürstadt rät jedoch dringend davon ab, Laubsauger zu verwenden, denn diese Geräte saugen nicht nur Blätter auf, sondern gleichzeitig auch alle darin befindlichen Lebewesen. Diese werden laut Nabu entweder durch die hohe Sauggeschwindigkeit von bis zu 300 Kilometer pro Stunde oder spätestens durch den eingebauten Häcksler getötet. Dabei übernehmen die im Laub versteckten Regenwürmer, Asseln, Tausendfüßler und Springschwänze wichtige Aufgaben im Naturhaushalt, denn sie wandeln die bunten Blätter in wertvollen Humus um und dienen gleichzeitig als Nahrung für Vögel, Igel und mehr, heißt es in der Mitteilung. Des Weiteren bilde eine Laubschicht im Garten einen Unterschlupf für überwinternde Schmetterlingsraupen, Hummeln und Amphibien. Doch auch sie fielen immer wieder Laubsaugern zum Opfer.

Ähnlich ungünstig sei der Einsatz von Laubbläsern, die jegliches Blatt von Beeten und Rabatten wegpusten. Sie seien ebenso laut, vergleichbar mit einem Presslufthammer, und weithin zu hören. Geräte mit Verbrennungsmotor erzeugten zudem gesundheitsschädliche Abgase, sodass man schon aus Lärm- und Klimaschutzgründen zu Rechen und Besen greifen sollte.

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Grundsätzlich sei es sinnvoll, anfallendes Laub möglichst im Garten zu belassen, denn es erfülle weitere Aufgaben im Naturhaushalt. Die herbstlichen Blätter bildeten eine Schutzschicht für den Boden und eine warme Decke für Wurzeln und Blumenzwiebeln im kalten Winter. Bis zum Frühling werde das Laub zu wertvoller, nährstoffreicher Erde zersetzt und wirke so gleichzeitig als Dünger.

Daher reicht es aus, wenn man Wege und Rasenflächen mit herkömmlichen Gerätschaften vom Blattwerk befreit und das Laub einfach auf Beete kehrt und unter Sträuchern deponiert, erklärt der Nabu. Größere Reisig- und Laubhaufen in einer Ecke des Gartens würden gern von Igeln und Spitzmäusen als Winterquartier genutzt.

Es sind nur wenige Wochen im Herbst, an denen die Blätter fallen. „Betrachten wir das bunte Laub also nicht als Unordnung oder Abfall, sondern als Winterschutz für Boden, Pflanzen und Tiere“, appelliert der Nabu. Auf diese Weise könnte man sich noch mehr über die bunte Farbenpracht der Laubbäume in Wald und Garten freuen.