Meist stehen sich Vereine als Konkurrenten gegenüber. Am Samstag, 27. Mai, aber sind alle Fehden und Rivalitäten vergessen, wenn auf dem Sportpark gemeinsam zum Tag des...
BÜRSTADT. Meist stehen sich Vereine als Konkurrenten gegenüber. Am Samstag, 27. Mai, aber sind alle Fehden und Rivalitäten vergessen, wenn auf dem Sportpark gemeinsam zum Tag des Sports geladen wird. Einer Olympiade zum Anfassen ähnlich, wird im Rahmen des 1250- Stadtjubiläums sowohl auf dem Gelände des TVs, des VfR-Stadions sowie auf der Radrennbahn der Pfeil- und Bogenschützen ein Einblick in die große Vielfalt der Bürstädter Sportwelt gewährt.
Neben Vorführungen vom Cheerleading bis zu Judokämpfen können die Besucher von 10 bis 18 Uhr bei zahlreichen Mitmach-Aktionen und -Stationen auch selbst ihre Begabung in der einen oder anderen Sportart austesten.
„Die Zäune kommen an diesem Tag weg“, kommt Andreas Röß, der Vorsitzende des TV Bürstadts, bei einer Pressekonferenz gleich auf den Symbolgehalt des anstehenden Festtages zu sprechen. Die sonst getrennten Bereiche sollen stattdessen zusammenfließen, die Wege kürzer werden, der Sport als Leitgedanke die Vereine verbinden.
Auch der Reit- und Fahrverein, der Tennisclub oder die TSG werden mit Hufeisenwerfen, Tennisaktionen oder einem „Fitte Kids“-Parcours für ihre Sportarten werben können. Doch nicht nur Sportvereine machen mit: Der Spiel- und Kulturkreis 50 wird demonstrieren, wie Gelenk auch Fastnachtsvereine sein können, der Bulldogclub bietet zudem einen Shuttle-Service an, dank welchem man bequem von Lieblingsstation zu Lieblingsstation gelangen kann.
Zwei Jahre intensive Vorbereitung geben dem Tag des Sports voraus. 2015 bildete sich ein Gremium, bestehend aus Jens Beilstein und Otmar Höhn (Vereins-AG), Klaus Arnold und Lothar Ohl (TSG), Andreas Röß (TV), Rainer (Uhrig (JFV), Steffen Brinkmann und Thomas Strubel (PBC), VfR-Stadionsprecher Marcel Kilian und Nadja Schweickert von der Verwaltung.
Und schnell war klar, dass bei einer „Entdecke den Sport“-Aktion möglichst alle Vereine mit ins Sportboot genommen werden sollten. Pläne mussten geschmiedet, ein passender Termin gefunden werden. Da viele Tänzerinnen der TSG am ersten Juniwochenende beim Deutschen Turnfest in Berlin teilnehmen, wurde der Tag des Sports von der Festwoche zum Stadtjubiläum entkoppelt und eine Woche vorverlegt.
„Es soll ein großes Fest für alle Generationen werden, ein großes Miteinander“, betont Bürgermeisterin Bärbel Schader. Eine Gelegenheit, bei welcher Opa und Enkel sich einmal gemeinsam beim Pfeil- und Bogenschießen üben können, einen Fußball-Slalom durchschreiten oder bei der IG Ultraleichtfliegen Drohnen und andere Fluggeräte gen Himmel bewegt. Auch so manch unbekannte Disziplin darf beim Streifzug durch den Sportpark entdeckt werden. Zudem wird es eine Hüpfburg, eine Torwand, Tischtennisplatten, ein offenes Footballtraining und Jongleure geben. Der Sportkreis Bergstraße stellt eine Vielzahl seiner Sportgeräte zur Verfügung, auch die TSG Hoffenheim ist mit ihrem „HoffeExpress“ präsent, während, Wing Tai Lampertheim & Bürstadt sowie der Judo Club einen Einblick in asiatische Kampfkünste geben.
Ein Sporttalk um 14 Uhr mit Dr. Rolf Müller (Landessportbund Hessen), Winfried Banzer, (Sportmediziner der Uni Frankfurt), Andreas Röß (TV), Steffen Brinkmann (PBC), Rainer Uhrig (JFV), Manfred Kissel (TC), Klaus Peter Fritz (1. Judo-Club) und Bürgermeisterin Bärbel Schader sorgt ebenfalls für Unterhaltung.
Doch auch der sportliche Eifer, der Wettbewerbsgedanke, kommt an diesem Tag trotz aller Harmonie nicht zu kurz: Für Kinder und Jugendliche besteht die Möglichkeit, bei einer Kinderolympiade eine Urkunde mit nach Hause zu nehmen. Für Essen und Getränke ist ebenfalls gesorgt, Alkohol wird es allerdings keinen geben. „Die Vereine sehen keinen Cent“, verrät Röß.
Die Einnahmen sollen stattdessen einem sozialen Zweck zugutkommen. „Es geht nicht um Konkurrenz, es geht um den Sport, um Bürstadt“, so der TV-Vorsitzende. Und zumindest für einen Tag wird die Zukunftsvision eines Sport- und Bildungscampus lebendig.