Ein Biber taucht im Hochstädter Tal auf

Selten und nicht von allen gern gesehener Gast: ein Biber. Archivfoto: Patrick Pleul

Jäger berichten von einer überraschenden Entdeckung bei Bensheim. Und das war nicht die einzige Besonderheit im abgelaufenen Jahr.

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AUERBACH. (red/ü). Neuigkeiten aus dem Tierreich in der Gemarkung Bensheim hatte die Genossenschaftsversammlung des Jagdbezirks Auerbach zu bieten – unter anderem einen unerwarteten Gast. Da durch die anhaltende Trockenheit der vergangenen Jahre die Verbuschung an Dichte verloren habe, gingen natürliche Einstände für das Wild zunehmend verloren, heißt es in einer Pressemeldung. So sei zu erklären, dass im Berichtsjahr nahezu kein Schwarzwild im Revier anzutreffen war. Während die Fasanen- und Hasenpopulation sich weiterhin auf niedrigem Niveau bewege, gebe es für das Hochstädter Tal eine bisher ungewohnte Ansiedlung: Sowohl im Bereich des ehemaligen Marmorit-Werkes als auch wenige hundert Meter unterhalb ist ein Biber im Bachlauf der Auer aktiv.

Die vom Gesetzgeber vorgegebenen Abschussquoten konnten dem Bericht zufolge vollständig erfüllt werden. Im Berichtszeitraum kamen zur Strecke: elf Rehe, davon siebenmal Fallwild am Berliner Ring, zwei Schwarzwild, acht Füchse, fünf Dachse, sieben Waschbären, vier Krähen, ein Marder, drei Nutria, vier Kaninchen, zwei Hasen als Fallwild und eine Stockente.

Jagdpächter Horst Bütow erläuterte die möglichen Gründe für das gegenüber den Vorjahren gestiegene Fallwild am Berliner Ring. Offensichtlich haben dort die zuvor recht hilfreichen Reflektoren ihre abschreckende Wirkung verloren.

Zur Genossenschaftsversammlung konnte Jagdvorsteher Hans Seibert 13 Jagdgenossen und vier Gäste begrüßen. Da die für die Beschlussfähigkeit vorgeschriebene Zahl von 20 Jagdgenossen nicht erreicht wurde, schloss Seibert die Versammlung und berief umgehend bei gleicher Tagesordnung satzungsgemäß eine außerordentliche Jagdversammlung ein, für die jetzt die Beschlussfähigkeit gegeben war.

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Es war sogar durch die Presse gegangen, dass eine angeschossene Sau vom Odenwald bis ins Emmertal lief und erst dort zu Fall kam. Dies und andere Begegnungen von Jagdpächter und -vorsteher in der Gemarkung dienten der Aussprache über aktuelle Themen. So die bekannten Klagen über freilaufende Hunde selbst während der Brut- und Setzzeit. Dieses Ärgernis ist in allen Revieren Bensheims ebenso auffällig wie im Odenwald und Ried, wie es im Bericht der Jäger heißt.

Nichts Neues gibt es beim Flurbereinigungsverfahren, die Abschlussbesprechung steht hier noch aus. Allerdings sei für die Teilnehmer mit weiteren Nachforderungen zur Beteiligung an den Kosten zu rechnen. Die Herrichtung des Kahlbergweges konnte durch den Bauhof fortgeführt werden.

In seinem Kassenbericht konnte Rechner Hans Peter Knaup von einer sehr erfreulichen Entwicklung berichten. Bei den Einnahmen trugen der Jagdpachterlös und die Auflösung des entbehrlichen Maschinenparks zum guten Ergebnis bei.

Angesprochen wurden der schlechte Zustand der Weinberghütte im Vorderen Rod, die Umweltverschmutzung an vergleichbaren Hütten und die hohe Verkehrsbelastung durch Autos zwischen Hochzeitsweg und Reiterhof.