Bensheimer Segelflieger spreizen die Flügel

Einst eine große Nummer: der Flugtag bei den Bensheimer Segelfliegern: der Flugtag. Jetzt gibt es immerhin wieder einen Tag der offenen Tür. Archivfoto: Thomas Neu

Nach der Corona-Pause gibt es Ende August einen Tag der offenen Tür. Die Mitgliederzahl gibt Anlass zu Optimismus. Es gibt sogar eine spektakuläre Besonderheit.

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BENSHEIM. (red/ü). Läuft bei ihnen: In der gut besuchten Hauptversammlung der Bensheimer Segelflieger konnte der Vorsitzende Felix Maier von einer erfreulich positiven Mitgliederentwicklung berichten: Mit 228 Mitgliedern, davon 103 aktive Pilotinnen und Piloten sowie einer engagierten, großen Jugendgruppe stehe der Verein auf soliden Beinen. Bemerkenswert sei der im Segelflug nach wie vor überdurchschnittliche hohe Frauenanteil.

Auch in sportlicher Hinsicht überzeugten die Bensheimer unter anderem mit dem Aufstieg in die 1. Segelflug-Bundesliga. Sie waren dabei insgesamt über 2200 Stunden im motorlosen Segelflug in der Luft und flogen dabei streckenmäßig dreimal um den Äquator.

Wie frühzeitig angekündigt trat der langjährige Ausbildungsleiter Ronny Weber von seinem Amt zurück. Der zweite Vorsitzende Klaus Koser dankte Weber im Namen des gesamten Vereins: „Ronny hat nicht nur unseren Schulungsbetrieb souverän durch den komplizieren Paragrafendschungel der neuen europäischen Gesetzesanforderungen gebracht und dafür das entsprechende umfangreiche Betriebshandbuch erstellt, sondern zuvor auch schon intensive Vorstandsarbeit, unter anderem als erster und zweiter Vorsitzender, geleistet.“

Einstimmig wurde Axel Allgaier zum Ausbildungsleiter gewählt. Zudem bestätigte die Versammlung den neuen Jugendleiter Jannik Rummel sowie seine Stellvertreterin Ina Duwanoff. Sie ist gleichzeitig stellvertretende Landesjugendleiterin der hessischen Luftsportjugend. Weitere Vorstandswahlen standen nicht an.

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Kassenwart Peter Simon konnte eine ausgeglichene und laut Kassenprüfung ordnungsgemäß geführte Kasse präsentieren. Größte Einzelinvestition war der Austausch der über 30 Jahren alten Öl- gegen eine Pelletheizungsanlage, wobei Bundesfördermittel für erneuerbare Energien voll ausgeschöpft wurden. Zusätzlich konnten die Mitglieder durch 450 Arbeitsstunden in Eigenleistungen die finanziellen Kosten spürbar senken. „Zusammen mit der vereinseigenen Solaranlage ist das ein großer Schritt in Richtung CO2-neutraler Flugsportverein“, so Vorsitzender Felix Maier.

Zukunftsorientiert gehen die Überlegungen weiter, wie man den eigenen Solarstrom noch zielgerichteter nutzen kann, zum Beispiel mit einer Elektrowinde. Segelflugzeuge mit elektrischen Hilfsmotor sind in Bensheim schon am Start. Einsatzfähige elektrische Schleppflugzeuge dagegen gibt es noch nicht.

Als Zwischenlösung wird der Austausch der aktuellen Motormaschine „Husky“ gegen ein modernes, benzinsparendes Ultraleichtflugzeug geplant. Beide Anschaffungen seien mit einem hohen Investitionsvolumen verbunden. Die Versammlung beschloss deshalb, zum Inflationsausgleich die Gebühren leicht anzuheben.

Nach der langen Corona-Pause werden die Segelflieger dieses Jahr einen Tag der offenen Tür veranstalten, genauer zwei Tage: 26. und 27. August. „Im Unterschied zu den bisherigen Flugtagen mit viel Motorengebrumm werden wir an diesem Wochenende unseren umweltschonenden Sport, das Segelfliegen, in den Mittelpunkt stellen und in all seinen Facetten präsentieren. Motorflugmaschinen werden ausschließlich als Schleppflugzeuge dienen.