Lorz: Bildungsgipfel fehlt „professionelle Struktur“
Wiesbaden/Berlin (dpa/lhe) - . Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU) hat die Organisation des „Bildungsgipfels“ kritisiert, zu dem sich Vertreter von Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft am Dienstag in Berlin getroffen haben. „Leider fehlt es dem Bildungsgipfel von Frau Stark-Watzinger an einer professionellen Struktur, damit er Sinn macht“, erklärte Lorz in Wiesbaden. Die Kultusminister verwehrten sich keinesfalls zielführenden Gesprächen mit der Bundesregierung - „wenn sie gut vorbereitet sind, Themen und Erwartungen feststehen und keine reine PR-Show daraus wird“.
Die Ampel-Parteien der Bundesregierung hatten einen „Bildungsgipfel“ in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Die Veranstaltung soll demnach „eine neue Kultur in der Bildungszusammenarbeit“ und engere Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen anstoßen. Für Bildung zuständige Minister aus unionsregierten Ländern nahmen nicht an dem Treffen teil.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) rief die Akteure in der Bildungspolitik zur Zusammenarbeit auf. Viele Probleme seien strukturell. Bund und Länder zeigten mit dem Finger aufeinander. Davon sei noch nie ein Kind klug geworden, mahnte sie zum Auftakt.
Üblicherweise werden vor Gipfeln bereits Papiere abgestimmt und dann beim eigentlichen Termin nur noch zu Ende verhandelt, so dass anschließend ein Ergebnis verkündet werden kann. Stark-Watzinger wollte nach eigenen Angaben einen anderen Weg gehen und stattdessen mit dem Gipfel einen Prozess anstoßen: Eine Arbeitsgruppe von Bund, Ländern, Kommunen und Experten soll die Vorschläge für eine bessere Zusammenarbeit zusammentragen.
Verschiedene Zuständigkeiten erschweren oft Verbesserungen im Bildungssystem. Probleme gibt es genug - vom Lehrkräftemangel über Leistungsabfälle bei Grundschülern bis hin zu hohen Schulabbrecherquoten.
Der bildungspolitische Sprecher der hessischen FDP-Landtagsfraktion, Moritz Promny, kritisierte, dass Lorz dem Gipfel ferngeblieben war. Das sei Leistungsverweigerung. In Hessen gäbe es genug Baustellen in der Bildung, erklärte Promny.