Keine Förderung für Selbsthilfekontaktstelle auf Landesebene

Selbsthilfegruppe

Keine Förderung für Selbsthilfekontaktstelle auf Landesebene

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Wiesbaden (dpa/lhe) - . Die hessische Landesregierung steht der Einrichtung einer zentralen Landeskontaktstelle für Selbsthilfegruppen eher skeptisch gegenüber. Das geht aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion im Landtag in Wiesbaden hervor. Es gebe derzeit keine Pläne, eine solche Kontaktstelle aufzubauen, heißt es darin.

Die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Petra Heimer, nannte es bedauerlich, dass die Landesregierung diesen Weg nicht gehen wolle, obwohl die Finanzierung weitgehend von den Krankenkassen getragen würde. „Es ist mal wieder eine vertane Chance das Ehrenamt in Hessen tatsächlich wirkungsvoll mit Hauptamt zu unterstützen“, erklärte Heimer. „Eine Landes-Selbsthilfekontaktstelle könnte das Leben vieler Menschen in Not erleichtern und schnell die passende Unterstützung vermitteln.“

Das Sozialministerium erläuterte, es habe bislang kein Fördergeld für eine solche Einrichtung zur Verfügung gestellt werden können, unter anderem weil dafür im Haushalt kein Geld etwa für Personalkosten vorgesehen sei. Zudem bekämen die Kommunen bereits jährlich rund 318.000 Euro für die bereits bestehenden regionalen 25 Selbsthilfekontaktstellen. Diese böten bereits Informationen und Beratung.

„Die Landesregierung geht davon aus, dass eine professionelle Vernetzung von Selbsthilfegruppen bereits stattfindet“, erläuterte das Ministerium. Es lägen auch keine Informationen über Versorgungsdefizite oder fachliche Unzulänglichkeiten vor.

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Etwa 6000 Selbsthilfegruppen in Hessen bieten nach Angaben des Ministeriums mit den Erfahrungen ihrer Mitglieder Unterstützung für Menschen mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen oder auch Suchtproblemen an.