Hessen will Hauptsitz des Regierungspräsidiums zurückkaufen
Kassel/Wiesbaden (dpa/lhe) - . Das Land Hessen will das Hauptgebäude des Regierungspräsidiums Kassel zurückkaufen. „Mit der Eigentümerin haben wir dazu bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet“, teilte Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) am Mittwoch im Haushaltsausschuss des Landtags in Wiesbaden mit. „Das Land möchte das bislang angemietete Gebäude langfristig nutzen und selber in eine energetische Sanierung investieren.“
Dafür sei der Kauf für das Land wirtschaftlicher als die weitere Anmietung oder Alternativen an anderen Standorten in Kassel, erläuterte Boddenberg. Das Land hoffe, im Laufe des Jahres zu einem verbindlichen Abschluss zu kommen. Das Gebäude des Regierungspräsidiums Kassel zählt zu den sogenannten Leo-Immobilien. In den Jahren 2004 bis 2006 hatte die damalige Landesregierung diese 55 Liegenschaften des Landes für rund 2,1 Milliarden Euro an Investoren verkauft und diese anschließend für bis zu 30 Jahre zurückgemietet.
Gutachterinnen und Gutachter hätten dem Land für mehr als 80 Prozent der Leo-Objekte empfohlen, mit Blick vor allem auf energetische Modernisierungen mit den Eigentümern Verhandlungen aufzunehmen, berichtete Boddenberg. Denkbar sei beispielsweise, auf Kündigungsoptionen zu verzichten oder Mietverträge zu verlängern - wenn die Eigentümer im Gegenzug zu Investitionen bereit seien.
„Wir möchten gerne an sieben Standorten Mietverträge verlängern, sofern der Eigentümer die Gebäude auf Hessen-Standard energetisch saniert“, kündigte Boddenberg an. Dazu zählten ländlicher gelegene Behörden wie etwa die Finanzämter in Korbach in Nordhessen und im südhessischen Michelstadt, sowie die Amtsgerichte in Michelstadt und in Friedberg in der Wetterau. Der Hessen-Standard stellt nach den Worten des Ministers höhere Ansprüche an die Energiebilanz von Gebäuden als entsprechende Vorgaben des Bundes.