Feuer bei Containern für Flüchtlinge: Weitere Nutzung unklar
Roßdorf (dpa/lhe) - . Nach dem Feuer in einer noch unbewohnten Containeranlage für Flüchtlinge im südhessischen Roßdorf ist über die weitere Nutzung des Areals noch keine Entscheidung gefallen. „Es gibt Gespräche. Eine Entscheidung muss sehr zügig gefällt werden“, sagte ein Sprecher des Kreises Darmstadt-Dieburg am Freitag. Der Druck bei der Suche nach Flüchtlingsunterkünften sei weiter hoch. Das Feuer war in der Nacht zum Sonntag ausgebrochen. Verletzt wurde niemand. Die aus Hessen stammende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte in einer ersten Reaktion auf Twitter von einer „schlimmen Nachricht“ gesprochen.
„Auch wenn zum Glück noch niemand darin gewohnt hat - eine Flüchtlingsunterkunft anzuzünden, zeigt eine furchtbare Menschenverachtung“, schrieb Faeser auf Twitter. „Wenn sich der Verdacht erhärtet, müssen die Täter hart bestraft werden.“
Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Mögliche Motive seien aber unklar. „Die Ermittlungen dauern an. Es gibt nichts Neues“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag.
In einer gemeinsamen Erklärung aller Roßdorfer Parteien und Wählergemeinschaften in der Gemeindevertretung verwahren sich die Politikerinnen und Politiker vor einer vorschnellen Einstufung der Motive. „Auch wir stehen vor der Überlegung, ob es sich um einen fremdenfeindlichen Anschlag oder um das Werk eines Feuerteufels handelt“, heißt es auf der Homepage der SPD. Es habe in diesem Jahr bereits zahlreiche ungeklärte Brandstiftungen im Gemeindegebiet sowie in umliegenden Gemeinden gegeben. „Zur Zeit sind alle Diskussionen über den Hintergrund reine Spekulation, und nach dem aktuellen Stand weist nichts auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin.“