Exklusiv aus der Redaktion: Spannende Themen aus Hessen

Neues aus Hessen.
© vrm/ap; Illustration: Kari_designer - stock.adobe; Foto: travelview - stock.adobe

Hilfen aus der Region für das Erdbebengebiet, Debatten um den Verkauf des insolventen Flughafens Hahn und mehr Klassenwiederholer an Schulen - das ist heute wichtig.

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Hessen. Guten Tag, auch der heutige Tag zeigt, wie unterschiedlich es auf unserer Erde zugeht. Das ist nicht immer leicht zu erfassen und zu verarbeiten. In den Morgennachrichten sieht man wieder die schrecklichen Bilder aus dem Erdbebengebiet. Die Überlebenden harren frierend in der Kälte vor den Trümmern aus und hoffen, dass Angehörige noch geborgen werden können. Und wenn man dann den Rollladen hochzieht, blickt man auf eine fast heile Welt mit strahlendem Sonnenschein und Vogelgezwitscher im Garten. Man sieht Bilder von Verteidigungsminister Boris Pistorius, der sich bei seiner ersten Reise nach Kiew zerstörte russische Panzer anschaut. Und auf dem Handy kommen Bilder von Freunden an, die sich im Skiurlaub und in der Karibik vergnügen. Und irgendwo dazwischen wird auch noch Fastnacht gefeiert. Aber die Welt ist nun mal, wie sie ist. Schrecklich und dann auch wieder wunderschön. Und die Nachrichten versuchen wie immer, einen Überblick zu verschaffen.

TOP 3 DES TAGES

Helfer im Erdbebengebiet

Sebastian Sonntag aus Driedorf ist im Erdbebengebiet im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Einsatz.
Sebastian Sonntag aus Driedorf ist im Erdbebengebiet im türkisch-syrischen Grenzgebiet im Einsatz.
© THW / Michael Walsdorf
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Wie beschrieben erschüttern die Berichte aus der Türkei und Syrien. Mehr als 8500 Tote waren heute Morgen schon zu beklagen und die Zahl steigt und steigt. Umso schöner, dass sich zugleich eine Welle der Hilfsbereitschaft zeigt. Rund 16.000 Rettungs- und Suchteams seien in alle betroffenen Provinzen entsandt worden, heißt es. In einem Kampf gegen die Zeit und bei eisigen Temperaturen versuchen sie, Hilfe zu leisten, wo es nur geht. Unter den Helfern ist auch eine Gruppe des Technischen Hilfswerks im mittelhessischen Dillenburg. Mit einer Chartermaschine ging es nach Gaziantep, direkt in die Erdbebenregion. An Bord waren 51 Einsatzkräfte, vier Rettungshunde und 16 Tonnen Material. Neben Geräten zur Rettung von Menschen aus Trümmern befindet sich darunter auch eine komplette Camp-Ausstattung inklusive Verpflegung, um zehn Tage autark sein zu können. Für den 38-jährigen Sebastian Sonntag ist es der zweite Auslandseinsatz. Der Driedorfer war schon im August 2020 nach der Gasexplosion im Hafen von Beirut (Libanon) im Einsatz.

Käufer für einen Flughafen

Ein Radfahrer fährt am Terminal des „Frankfurt Hahn Airport“ vorbei.
Ein Radfahrer fährt am Terminal des „Frankfurt Hahn Airport“ vorbei.
© Andreas Arnold/dpa/Archivbild

Hier noch ein Kapitel aus der Rubrik „Kaum zu glauben“: Für den insolventen Regionalflughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück einen Eigentümer zu finden, gestaltet sich augenscheinlich schwierig. Denn der mögliche Verkauf des einstigen US-Militärflughafens an einen russischen Investor schlägt in Kriegszeiten Wellen. Gegen den Oligarchen Charitonin gelten zwar keine EU-Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg. Das US-Finanzministerium führt den 50 Jahre alten Milliardär allerdings auf seiner sogenannten Putin-Liste, die führende Mitglieder der russischen Regierung und russische Oligarchen nennt. Hessen bat als Anteilseigner des Flughafens (mit 17,5 Prozent) die Bundesregierung, „all ihre Möglichkeiten auszuloten, diesen Verkauf zu verhindern“. Das Land sehe den möglichen Verkauf an einen russischen Investor „äußert kritisch“.

Empfehlenswert dazu ist auch der Kommentar meiner Kollegin Sonja Werner.

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Mehr Schüler wiederholen ein Jahr

Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer.
Ein Schüler sitzt in einem Klassenzimmer.
© Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Im Schuljahr 2021/2022 haben wieder deutlich mehr Kinder und Jugendliche eine Klassenstufe wiederholt. Laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden waren es insgesamt 155.800 Schüler, die entweder freiwillig wiederholten oder nicht versetzt worden waren. Man dürfe dabei nicht vergessen, dass die Schulen in den zurückliegenden drei Jahren mit der Corona-Pandemie die vermutlich größten Herausforderungen jemals bewältigen mussten, heißt es aus dem Hessischen Kultusministerium. Und bis wann sind die Wissenslücken geschlossen? „Da die Wissenslücken ganz individuell sind, wird es keinen Zeitpunkt für alle geben, an dem alles aufgeholt ist”, antwortet das Ministerium auf Anfrage. Unbestritten aber sei, dass die pandemiebedingten Schulschließungen negativen Einfluss auf den Wissenserwerb der Schüler hatten.

ZU GUTER LETZT

Haben Sie die Grundsteuererklärung fristgerecht zum 31. Januar abgegeben? Ich bin froh, dass ich selbst es irgendwann nach Weihnachten gemacht habe. Zeit und Nerven hat es mich allerdings gekostet. Hätte ich da mal schon den Text von meinem Kollegen Hartmut Bünger gehabt. Er, der selbst zu den Nachzüglern gehört, erklärt nämlich hier, wie man die Erklärung in nur 37 Minuten schaffen kann. Und Hartmut Bünger beruhigt auch alle, die noch nicht so weit sind. Erst einmal steht nämlich noch keine Mahnung ins Haus. Die hessische Steuerverwaltung wird zunächst Erinnerungsschreiben versenden, und zwar unmittelbar nach Ostern. Das wird allerdings die letzte Erinnerung sein, wie Hessens Finanzminister Michael Boddenberg sagt. Wer sich dann immer noch nicht bei seinem Finanzamt meldet, muss damit leben, dass die Steuerverwaltung die Grundsteuer nach Schätzung festlegt. 

In seinem Kommentar schreibt Hartmut Bünger nicht nur, dass die Grundsteuererklärung für ihn einfacher war als gedacht. Er kritisiert auch zu Recht, dass man für das Finanzamt die Grundstücksdaten heraussuchen muss. Wenn man nicht gerade einen notariellen Kaufvertrag oder einen Grundbuchauszug bei sich herumliegen hat, nutzt man dazu die online einsehbaren Daten der hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation. „Warum man damit aber allein in Hessen zwei Millionen Bürger beauftragt, anstatt sich die Informationen einfach schicken zu lassen, so von einem Amt zum anderen – das leuchtet mir immer noch nicht ein“, so der Kollege.

Exklusiv aus der Redaktion „Hessen am Mittag”

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