Die erste Chance zum Aufstieg haben die Zweitliga-Fußballer von Darmstadt 98 nicht nutzen können. Nach der kurzen Enttäuschung über die Pleite gegen St. Pauli richtet sich der...
Darmstadt (dpa/lhe) - . Der Frust über den vergebenen ersten Matchball zum Aufstieg in die Fußball-Bundesliga hielt sich bei Torsten Lieberknecht in Grenzen. „Die Mannschaft wollte sich unbedingt das erfüllen, was viele hier als Wunsch hatten, nämlich das heute klarzumachen. Aber wir respektieren und akzeptieren, dass wir gegen einen starken Gegner verloren und nicht unser perfektes Spiel abgeliefert haben“, sagte der Trainer von Darmstadt 98 nach dem 0:3 (0:1) gegen den FC St. Pauli und gab die Marschroute aus: „Jetzt heißt es Mund abputzen und weitermachen.“
Statt der erhofften Aufstiegsparty gab es am Samstagabend vor 17.650 Fans am ausverkauften Böllenfalltor die erste Saison-Heimniederlage für die Hessen. Dennoch führen die Lilien die Tabelle der 2. Bundesliga mit 64 Punkten weiterhin an und wollen den vierten Aufstieg in der Vereinsgeschichte nach 1978, 1981 und 2015 nun am kommenden Sonntag bei Hannover 96 perfekt machen. „Dass wir es alle wollen, ist ja klar. Wir haben nach langer Pause ein Spiel verloren, aber wir sind immer in der Lage zurückzukommen“, sagte Lieberknecht.
Bei komfortablen sieben Punkten Vorsprung vor dem Tabellendritten Hamburger SV und nur noch drei ausstehenden Spielen stehen die Chancen auf eine Rückkehr in die Bundesliga weiterhin bestens. Lieberknecht und seine Schützlinge nahmen den kleinen Rückschlag daher gelassen. „Man verliert auch mal Spiele, das gehört dazu“, sagte der glücklose Angreifer Phillip Tietz.
Dessen Eigentor kurz vor der Halbzeitpause hatte die Niederlage eingeleitet. Elias Saad (57. Minute) und David Otto (85.) erhöhten nach dem Wechsel für die Kiez-Kicker aus Hamburg, die sich als Tabellenvierter mit 53 Punkten noch Hoffnungen auf die Relegation machen dürfen. „Wir haben Chancen kreiert, die aber leider nicht genutzt. Dennoch war es ein schönes Fußballspiel. Das 0:3 klingt härter als es eigentlich ist“, sagte Tietz.
Am Verdienst des Gäste-Sieges gab es jedoch keine Zweifel. „St. Pauli war heute das bessere Team“, räumte Mittelfeldspieler Tobias Kempe ein. Und Tietz stellte fest: „Die sind nicht zu Unrecht die stärkste Rückrundenmannschaft. Das hat man auch gesehen.“ Lieberknecht wollte daher auch nichts davon wissen, dass die Niederlage möglicherweise Kopfsache gewesen sei. Die Spieler hätten nicht lethargisch gewirkt, sagte der 49-Jährige und betonte: „Ich kann meiner Mannschaft null vorwerfen.“
Ähnlich sah es Torwart Marcel Schuhen. „Wir haben das Spiel nicht so angefangen, als würden wir über irgendetwas nachdenken, sondern wir haben Feuer frei und Visier offen gespielt“, sagte er und kündigte mit Blick auf das Spiel in Hannover an: „Da werden wir es wieder probieren.“