Bestatter: Mehr Beschäftigung mit dem Tod zu Lebzeiten

Bestatter: Mehr Beschäftigung mit dem Tod zu Lebzeiten

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Bad Wildungen (dpa/lhe) - . Die Bestatter in Hessen wollen den Tod und das Sterben weiter enttabuisieren. „Wir wollen erreichen, dass sich die Menschen schon zu Lebzeiten mit ihrem Tod beschäftigen“, sagte Hermann Hubing, der Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes der Bestatter. Immer seltener könnten sich die Angehörigen eines Verstorbenen um die Bestattung und Grabpflege kümmern, auch weil sie oftmals nicht mehr in der Nähe lebten. Es sei daher wichtig, die Dinge schon vor dem eigenen Lebensende zu regeln und sicherzustellen, sie bezahlen zu können, so Hubing.

Die Enttabuisierung des Todes ist auch Thema beim 17. Hessischen Bestattertag am Samstag in Bad Wildungen. Zudem will die Branche bei dem Treffen über alternative und neue Bestattungsformen wie die sogenannte Reerdigung und deren ethische Dimensionen sprechen. Bei dieser Form der Erdbestattung wird der menschliche Körper innerhalb von etwa 40 Tagen mithilfe von Mikroorganismen in Humus umgewandelt. Derzeit ist die Reerdigung laut Hubing nur in Schleswig-Holstein im Rahmen eines Pilotprojektes möglich.

Alternative Bestattungsformen nähmen noch einen geringen Teil der Beisetzungen ein, erläuterte Hubing. Die Zahl an Naturbestattungen nehme zwar zu, die Relevanz sei aber auch noch relativ gering. Andere Formen wie etwa Diamantbestattungen seien in Deutschland gar nicht zulässig. Immer beliebter gegenüber der konventionellen Erdbestattung wird laut Hubing die Einäscherung. „Wir haben eine große Verschiebung hin zu Feuerbestattungen.“