Eintracht Frankfurt ist ins DFB-Pokalfinale eingezogen und will nun die Europacup-Rückkehr schaffen. Dazu muss zunächst die Sieglosserie gegen Hoffenheim beendet werden.
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - . Der Einzug ins DFB-Pokalfinale gibt Eintracht Frankfurt Auftrieb für den Bundesliga-Endspurt, aber keine Gewissheit für die Rückkehr ins europäische Geschäft. „Wir wollen und können uns nicht darauf verlassen, das Finale zu gewinnen und fix in Europa zu sein“, betonte Trainer Oliver Glasner vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die abstiegsgefährdete TSG 1899 Hoffenheim. „Wir haben zwei Möglichkeiten und wollen schon am 27. Mai definitiv in Europa sein. Dann lässt sich das Pokalfinale ein Stück weit entspannter gestalten.“
Das aus dem 3:2 im Pokal-Halbfinale beim VfB Stuttgart zusätzlich gewonnene Selbstvertrauen soll helfen, die seit neun Bundesligaspielen andauernde Sieglosserie zu beenden. Der Pokal-Erfolg gebe nach der Ergebniskrise wieder „ein gutes Gefühl“, dass man nicht durch viele Gespräche und Motivationskunst herbeizaubern könne, meinte Glasner. Deshalb gab er die Devise aus: „Volle Kraft, volle Konzentration, voller Fokus, volle Leidenschaft auf die Bundesliga.“ Unterstützt werden die Hessen von rund 15.000 Fans, die mit in den Kraichgau reisen - und das halbe Stadion füllen.
Um noch drei Ränge aufwärts zu klettern und in die Europa League zu kommen, muss der hessische Tabellenneunte nach aktuellem Stand noch am FSV Mainz 05, den VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen vorbeiziehen. Die Mainzer sind nächste Woche zu Gast in Frankfurt.
„Ein Erfolgserlebnis und emotionales Highlight wie in Stuttgart öffnet Türen, dann ist alles wieder abrufbar“, meinte der österreichische Coach. „Es ist aber nicht so, dass wir ein Freispiel in Hoffenheim haben und mir nichts, dir nichts gewinnen.“ Die Kraichgauer hätten eine Mannschaft, die von der Qualität der Spieler her um einen Europacupplatz und nicht gegen den Abstieg spielen müssten.
Verzichten muss die Eintracht in Hoffenheim auf den Brasilianer Tuta, der sich in Stuttgart die Schulter ausgekugelt hat. Für ihn wird Almamy Touré in die Startelf rücken. Offen ist, ob Kapitän Sebastian Rode spielen kann, der muskuläre Probleme hat und möglicherweise geschont wird. „Es kann sein, dass er spielt, aber wir werden nicht sein Saison-Aus riskieren“, sagte Glasner.
Großes Bedauern äußerte er, dass Eintracht Frankfurt bald auf Präsident Peter Fischer verzichten muss, der am Freitag seinen vorzeitigen Rückzug nach 23 Jahren an der Spitze des Traditionsclubs verkündet hat. „Ich habe ihn als jemanden kennengelernt, der die Eintracht, durch und durch fühlt und lebt. Diese Leidenschaft hat mich wahnsinnig begeistert an ihm“, meinte Glasner. „Ich habe großen Respekt und finde es persönlich schade.“ Der 67-jährige Fischer wird sein Amt Anfang nächsten Jahres auf der Mitgliederversammlung aufgeben.