Alle hessischen Gefängnisse bieten Deutschunterricht an
Wiesbaden (dpa/lhe) - . Mehr als 40 Prozent der rund 4500 Gefangenen in Hessen haben einen ausländischen Pass - auf den Gefängnishöfen werden viele Sprachen gesprochen. Nicht immer ist die Verständigung untereinander und mit den Justizvollzugsbeamten leicht. Alle 16 Justizvollzugsanstalten (JVA) in Hessen bieten daher auch Deutschunterricht an. Das geht aus der Antwort von Justizminister Roman Poseck (CDU) auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervor.
Der Deutschen Presse-Agentur teilte er mit: „Deutschkenntnisse sind ein wichtiger Baustein, um die Gefangenen über die Resozialisierungsangebote erreichen zu können. Sie bilden zudem eine Grundlage für eine gelungene soziale Eingliederung nach der Haft.“ Zu den Maßnahmen der Resozialisierung hinter Gittern gehören beispielsweise die Arbeit in Werkstätten und Sportangebote.
„Eine statistische Erhebung zu Sprachkompetenzen erfolgt nicht“, ergänzte Poseck in seiner Antwort auf die parlamentarische Anfrage mit Blick auf Hessens Häftlinge. Im Jugendstrafvollzug seien Gefangene ohne ausreichende Deutschkenntnisse sogar zur Teilnahme an Sprachkursen verpflichtet. Bei einer Weigerung könnten Disziplinarmaßnahmen angeordnet werden.
Vor allem hauptamtliche Lehrkräfte des Justizvollzugs kümmern sich laut Poseck um den Deutschunterricht hinter Gittern. Es gibt Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene, Alphabetisierungsangebote, Gesprächstraining für Bewerbungen sowie Integrationstraining zur deutschen Rechtsordnung.