Zeichen gegen Abschottung

Die Seebrücke Darmstadt macht im Stadtbild mit ihren orangenen Wegweisern auf das Thema Flucht und Asyl aufmerksam. Seebrücke

Orangene Wegweiser der Organisation Seebrücke stehen in Darmstadt, um auf Orte der europäischen Asylpolitik aufmerksam zu machen. Aktion läuft noch bis zum 23. April.

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DARMSTADT. Die "Seebrücke" stellt in dieser Woche im Rahmen einer bundesweit koordinierten Aktion "Places of Isolation" Kunstinstallationen im öffentlichen Raum in über 15 Städten auf, darunter auch in Darmstadt. Mit orangenen Wegweisern werden Orte der europäischen Abschottung markiert und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen im Alltag sichtbar gemacht. Die Idee stammt aus Darmstadt, wo schon 2022 vier Wegweiser aufgestellt wurden. Diese Woche kommen im Rahmen der bundesweiten Aktion vier weitere hinzu, so die Mitteilung des Vereins.

Die Pfeile markieren Entfernungen zu Orten, an denen europäische Abschottungspolitik durchgesetzt wird. Dabei soll exemplarisch sichtbar gemacht werden, wie alltäglich und nah etwa Abschiebungen stattfinden, wie Menschen in Abschiebegefängnissen oder Lagern tagtäglich inhaftiert werden oder wie Schutzsuchende systematisch an einem sicheren Grenzübertritt gehindert werden, heißt es.

In Darmstadt zeigen die Wegweiser auf sieben Orte. Darunter das hessische Abschiebegefängnis in Eberstadt, die Hochschule Darmstadt, die 2021 wegen einer Zusammenarbeit mit Frontex in die Kritik geriet und der Flughafen Frankfurt, von dem aus Menschen abgeschoben werden.

Die Wegweiser stehen am Riegerplatz, am Café Bellevue, auf dem Gelände der Bessunger Knabenschule, am Jugendhof Bessunger Forst, vor dem Café Bleu und am Menschenskinder in Kranichstein. Auch der Fairg'nügt-Laden am Luisenplatz stellt sein Schaufenster zur Verfügung, um einem Wegweiser Platz zu bieten.

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Mittels eines QR-Codes an den Wegweisern können Interessierte weitere Informationen erhalten. So solle das Thema Flucht und Asyl auf diese Weise im Stadtbild präsenter gemacht werden und Menschen eine Handlungsmöglichkeit gegeben werden, sich zu engagieren.

Sina Gütter von der Seebrücke Darmstadt: "Die europäischen Grenzen wirken für viele weit weg. Wir wollen, dass Menschen in ihrem Alltag mit den Themen der europäischen Abschottungspolitik in Berührung kommen und mit unserer Aktion irritieren und zum Nachdenken anregen."

Informationen zur Seebrücke und der Aktion gibt es auf www.seebruecke.org.