„Wenn sich nichts ändert, wird es weitere Verluste geben“, sagt Geschäftsführer Clemens Maurer. Warum das so ist? Dazu kann der Betriebswirt gleich mehrere Faktoren aufzählen.
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Herr Maurer, vor der Pandemie schrieb das Klinikum dreimal hintereinander schwarze Zahlen, 2023 wird laut Wirtschaftsplan ein Defizit von 16,88 Millionen Euro bei einem Umsatz von 279 Millionen Euro erwartet. Was ist da passiert?
Das Krankenhausfinanzierungsrecht sieht vor, dass die Investitionskosten vom Land kommen und die Betriebskosten von den Krankenhäusern bezahlt werden. Doch dieses duale System funktioniert seit Jahren nicht, weil die Investitionsmittel, die wir vom Land erhalten, nicht ausreichen. Das führt dazu, dass Kliniken, egal welchen Träger sie haben, Gewinn machen müssen, um investieren zu können. Wenn wir zum Beispiel 2019/2020 keine positiven Ergebnisse erzielt hätten, hätten wir den Zentralen Neubau gar nicht selber finanzieren können. Die Fördermittel aus dem dualen System hätten da nicht ausgereicht. Medizintechnik, IT, Digitalisierung, energetische Sanierungen, Solartechnik, kritische Infrastrukturen – das muss eigentlich alles aus Fördermitteln bezahlt werden.
Welche Rolle hat die Pandemie, was finanzielle Engpässe angeht?
Dass die Kliniken in Schieflage sind, ist nicht pandemiebedingt. Das gab es vorher schon. Aber jetzt haben wir die Entwicklung, dass die Fallzahlen rückläufig sind. Die Hoffnung, dass wir nach der Pandemie wieder auf die Größenordnung von 2019 kommen, hat sich nicht erfüllt.
Woran liegt das?
Da gibt es mehrere Gründe: Zum Beispiel die neuen Personaluntergrenzen, die wir einhalten müssen. Die führen dazu, dass wir mit der gleichen Anzahl an Personal weniger Patienten versorgen und damit weniger Leistungen ermöglichen können.
Können Sie die Zahl der Pflegekräfte nicht aufstocken?
Wir haben im Kliniksektor einen eklatanten Fachkräftemangel – und zwar nicht nur in der Pflege, sondern auch in anderen Berufsgruppen, was ich noch viel kritischer sehe. Was, wenn Arbeitskräfte im Herzkatheterlabor fehlen? Im Labor? In der IT? In der Klinikapotheke? Da habe ich schnell ein akutes Problem.
Bleiben denn auch die Patienten aus?
Ja, es kommen weniger zu uns. Da gab es die ein oder andere Verhaltensänderung. Es werden auch weniger Patienten eingewiesen. Warum? Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Wir erleben derzeit in der Onkologie schwere Krankheitsverläufe, weil Patienten zu lange gewartet haben, bis sie zu uns kommen.
Wie macht sich der Fallzahlrückgang bemerkbar?
Wir haben weniger Erlöse, während die Betriebskosten weiter steigen. Ich kann das Personal nicht reduzieren. Da geht die Schere auseinander. In der Vergangenheit haben wir von Jahr zu Jahr mehr Leistungen erbracht, um damit die steigenden Kosten zu kompensieren. Dieses Modell funktioniert jetzt nicht mehr. Verschärft wird die Situation akut durch die kriegsbedingte Inflation. Das ist wie im Privaten auch: Nicht nur die Energiekosten, alles ist teurer geworden, außerdem stehen Tarifverhandlungen an. Ich habe Verständnis für die Mitarbeiter, doch ich frage mich, wie wir höhere Lohnkosten finanzieren sollen.
Das heißt, Sie brauchen weiterhin Unterstützung von der Stadt?
Wir werden alles dafür tun, dass die Verluste möglichst klein sind. Doch wenn sich nichts ändert, wird es weitere Verluste geben. Derzeit sind viele Kliniken auf solche Hilfe angewiesen – und das, obwohl es das Finanzierungssystem eigentlich gar nicht vorsieht.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will das System reformieren. Künftig sollen die Kliniken in die drei Kategorien Grundversorgung (Level 1), Schwerpunktversorgung (Level 2) sowie Maximalversorgung (Level 3) eingeordnet werden. Geplant ist zudem eine Änderung des Vergütungssystems. Wird dann alles besser?
Der Transformationsprozess im Kliniksektor ist extrem herausfordernd. Es kämpfen ja jetzt schon vor allem kleinere Kliniken ums Überleben. In Dillenburg macht gerade die Geburtshilfe zu, in Melsungen muss eine Klinik schließen, weil Arbeitskräfte fehlen. Viele kleinere Krankenhäuser werden auch versuchen, in höhere Levels eingestuft zu werden. Manche Kliniken werden vielleicht auch zusammengelegt.
Mit dem Zentralen Neubau und dem Hubschrauberlandeplatz ist das Klinikum aber klar ein Level-3-Haus, oder?
Ja, wir sind zweifelsfrei ein Haus der Maximalversorgung. Da wird es auch keine Diskussionen geben. Wir sind sehr gut aufgestellt. Unternehmerisch sind wir das einzige Level-3-Haus in der Region. Doch das Problem ist: In den kommenden Jahren gehen die Babyboomer in den Ruhestand. Wir werden also mehr Menschen in den Kliniken versorgen müssen, doch dazu werden uns sehr viele Fachkräfte fehlen. Dafür braucht es eine Klinikreform, aber die wird erst in den nächsten Jahren greifen. Wir brauchen deshalb kurzfristige Maßnahmen und Unterstützung. Die spannende Frage bleibt: Wir brauchen mehr Geld im System, doch wo soll es herkommen?