Weniger Brände, mehr Hilfseinsätze für die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt
Von Marc Wickel
Vor allem bei Hilfseinsätzen war die Freiwillige Feuerwehr Innenstadt im vergangenen Jahr gefordert. Archivfoto: Claus Völker
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JOHANNESVIERTEL - „2016 war nicht so spektakulär“, blickt der stellvertretende Wehrführer Martin Mark auf das vergangene Jahr der Freiwilligen Feuerwehr Innenstadt (FFI) zurück. Insgesamt habe man 72 Einsätze gehabt.
2016 setzte sich der Trend fort, den auch andere Feuerwehren beschreiben: Weniger Brände, mehr Hilfeleistungen. „Wir hatten elf Brandeinsätze, 36 Hilfeleistungen und 19 Mal hatten wir die Wache der Berufsfeuerwehr besetzt, wenn die im Einsatz war“, zählt Martin Mark auf. Und dann war die FFI – im Wechsel mit den anderen freiwilligen Feuerwehren – bei Spielen des SV 98 im Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor für den vorbeugenden Brandschutz zuständig.
Insgesamt kamen so zirka 1850 Stunden für Einsätze, 5530 Stunden für Übungen und Lehrgänge und 2500 Stunden für Wartungen und Unterhalt zusammen.
„Ein besonderer Einsatz war ein Überlandeinsatz nach Erlenbach am Main“, schildert der Vize-Wehrführer, „weil wir eben selten außerhalb Darmstadts tätig sind.“ Ein Keller in einem Industriebetrieb in der Stadt im Landkreis Miltenberg brannte. „Da waren Schaummittel im größeren Maß angefordert.“
NACHWUCHS GESUCHT
„Wir suchen Nachwuchs in allen Abteilungen“, sagt Martin Mark. Die FFI habe zwar 56 Männer und elf Frauen Kräfte in der Einsatzabteilung, erklärt der stellvertretende Wehrführer, aber wegen dem hohen Studierendenanteil auch eine hohe Fluktuation, sodass die Aktivenanzahl schnell anders aussehen könne. In der Jugendfeuerwehr sind aktuell elf Jungen und fünf Mädchen, aber von der JF wechseln 2017 fünf Mitglieder in die Einsatzabteilung. Und bis die fünf Kinder aus der Kinderfeuerwehr in die JF wechseln, dauert es noch.
Wer sich für die Jugendfeuerwehr (zehn bis 17 Jahre) oder die Einsatzabteilung (ab 17 Jahren) interessiert, kann mittwochs zwischen 18.30 und 20 Uhr in der Kasinostraße 63 (Eingang über die Einfahrt in der Alicenstraße um die Ecke) vorbeischauen und sich informieren.
Die Kinderfeuerwehr trifft sich dort samstags zwischen 14 und 16 Uhr. (mawi)
Unter den 36 Einsätzen mit Hilfeleistungen waren 18 Unwettereinsätze. Da war die Freiweillige Feuerwehr Innenstadt an zwei Tagen hintereinander in Eberstadt zur Unterstützung. Am 7. Juni waren 40 Keller mit Wasser vollgelaufen, am Tag darauf nochmal vier.
Bunkerbrand im Müllheizkraftwerk
„Allerdings bekommen wir in Darmstadt relativ wenige Unwetter ab“, sagt Martin Mark. Beobachte man die Gewitterzellen, so lösten sich viele vor der Stadt auf oder teilten sich.
Beim Müllbunkerbrand im Müllheizkraftwerk im Sensfelder Weg war auch die FFI dabei, zusammen mit der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Wehren aus Arheilgen, Eberstadt und Wixhausen. Der Müll musste mit dem Heizwerk-Kran herausgeholt und gelöscht werden.
Von der Flüchtlingslage 2015 war im vergangenen Jahr bei der FFI nur noch wenig zu spüren. „Anfang 2016 waren wir noch bei den Rückbauarbeiten der Unterkünfte“, schildert Mark. „Viel Material wurde bei der Feuerwehr eingelagert, weil man es wieder verwenden kann.“
Im Oktober 2016 wurde dann ein Projekt begonnen, das dieses Jahr dann offiziell starten wird und dann lange laufen soll: Die FFI-Kinderfeuerwehr für Kinder zwischen sechs und zehn Jahren. Vier Betreuerinnen, darunter auch Erzieherinnen und fünf Kinder sind schon gefunden.
Und dann planen die Feuerwehrleute auch noch ihre neue Wache. Mittelfristig ist geplant, dass die FFI aus ihrem Quartier in der Kasinostraße 63 in einen Neubau auf dem Gelände der Berufsfeuerwehr in der Bismarckstraße umzieht.