Wechsel bei der Notfallseelsorge in Südhessen

Annette Herrmann-Winter ist die neue Leiterin der Notfallseelsorge in Südhessen. Foto: M. Thierolf

Annette Herrmann-Winter übernimmt die Leitung für Südhessen von Heiko Ruff-Kapraun, der in den Ruhestand tritt.

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DARMSTADT. (red). Mehr als 20 Jahre stand der evangelische Pfarrer Heiko Ruff-Kapraun an der Spitze der Notfallseelsorge in Südhessen. Jetzt ist er in den Ruhestand verabschiedet worden. Seine Nachfolge tritt Annette Herrmann-Winter an. Im Dezember wird sie eine volle Stelle als Pfarrerin für Notfallseelsorge übernehmen und für drei regionale Teams in Darmstadt und Umgebung, Vorderer Odenwald und Odenwald zuständig sein, informiert die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) jetzt in einer Mitteilung. Die gesamtkirchliche Pfarrstelle ist angebunden ans Zentrum Seelsorge und Beratung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), in dessen neuen Räumen im Herdweg in Darmstadt sie ihr Büro haben wird.

Annette Herrmann-Winter ist die neue Leiterin der Notfallseelsorge in Südhessen. Foto: M. Thierolf
Heiko Ruff-Kapraun tritt in den Ruhestand. Foto: M. Thierolf

Annette Herrmann-Winter lebte und arbeitete in den vergangenen zweieinhalb Jahren mit ihrem Mann als Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde Toskana, Emilia Romagna und Marken. Von Florenz aus betreute die 62-Jährige viele Regionalgruppen, begleitete Prozesse dieser Gemeinde, mit der sie Perspektiven für deren Zukunft erarbeitet hat. Um vernetztes Arbeiten mit regionalen Gruppen, Begleitung und Konzeption geht es auch in ihrem neuen Aufgabengebiet, für das sie Erfahrung aus unterschiedlichen Disziplinen mitbringt: von 2004 bis 2020 leitete sie die Notfallseelsorge und Krisenintervention Odenwaldkreis, zuletzt mit halber Stelle. Neben Ausbau und Professionalisierung der Einrichtung, Konzeption, Projektentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit, lag ihr Schwerpunkt auf der Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie Coaching und Supervision von Einzelpersonen und Gruppen. Dabei konnte sie von ihrer Ausbildung zur Systemischen Supervisorin profitieren, in diesem Berufsfeld ist sie seit 2009 nebenberuflich in kirchlichen und außerkirchlichen Bereichen aktiv.

Annette Herrmann-Winter, in Offenbach geboren, hat in Neuendettelsau, Bonn und Hamburg Evangelische Theologie studiert. Ihr Vikariat führte sie in die Christuskirchengemeinde nach Heppenheim, im Spezialvikariat war sie an der Graduate School für Ökumene beim Weltrat der Kirchen in Genf tätig. Erfahrungen im Gemeindepfarramt konnte sie von 1990 bis 1994 in Erbach/Odenwald sammeln. Es folgten sechs Jahre als Schulpfarrerin am Gymnasium in Michelstadt und drei Jahre als Schulseelsorgerin an der Liebfrauenschule in Bensheim. Neben der Teilzeitstelle in der Notfallseelsorge hatte sie ab 2004 im Evangelischen Dekanat Odenwald auch die halbe Stelle Stadtkirchenarbeit in Erbach und Michelstadt inne, die sie ausfüllte mit kreativen und niederschwelligen Angeboten sowie Ausbildungskursen für ehrenamtliche Kirchenführer. Ihre interreligiösen Erfahrungen konnte die Pfarrerin als Inhaberin der halben Stelle Ökumene von 2011 bis 2015 im Evangelischen Dekanat Vorderer Odenwald einbringen, wo sie unter anderem die Partnerschaftsarbeit mit der Moravian Church in Südafrika neu aufstellte.

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Heiko Ruff-Kapraun schaut auf ein erfülltes Berufsleben zurück. Seit Pfingsten 2001 war er Leiter der Notfallseelsorge Darmstadt und Umgebung, das die nun fusionierten evangelischen Dekanate Darmstadt-Stadt und Darmstadt-Land umfasst, und hat diese Einrichtung maßgeblich geprägt. Im Laufe der Jahre habe sich die Notfallseelsorge (NFS) immer stärker professionalisiert, auch weil die Zusammenarbeit zwischen Notfallseelsorge und Katastrophenschutz in Deutschland verstärkt wurde. Nach einer Strukturreform 2010 war er mit voller Stelle Leiter der verschiedenen Notfallseelsorge-Einrichtungen in der Region, die letzten knapp zwei Jahre war er auch für das Team im Odenwaldkreis zuständig.