Wasser reicht nicht für den Heiligenteich

Seit der Renaturierung des Ruthsenbachs trocknet das Gewässer aus. Warum das so ist, erfuhren die Kranichsteiner in der Stadtteilrunde von Vertretern des Umweltamts. Auch die...

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DARMSTADT. Dass im Heiligenteich seit der Renaturierung des Ruthsenbachs kein Wasser mehr ist, hat am Mittwoch die Stadtteilrunde Kranichstein bei ihrer Zusammenkunft im Saal der Ecclesiagemeinde beschäftigt. Der Teich sei bei der Ruthsenbachrenaturierung wie geplant endgültig von dessen Wasserzufuhr abgeklemmt worden, teilte Norbert Jutzeler vom Darmstädter Umweltamt mit. Allerdings sei der Teich schon davor nur dann durch den Bach gespeist worden, wenn dieser viel Wasser führte. „Diese Pegelstände haben wir aber seit Jahren nicht mehr erreicht“, stellte Jutzeler fest.

Dass der Heiligenteich nun wasserlos ist, war allerdings nicht vorgesehen, wie der Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde einräumte. Denn das Wasser sollte vom Backhausteich und von den Reiterhofdächern kommen. Ein Gutachten sei davon ausgegangen, dass der Heiligenteich in Teilen permanent Wasser halte.

Teilnehmer in der Runde wiesen darauf hin, dass in dem Teich Amphibien lebten. Und eine Bewohnerin aus dem Theodor-Reh-Weg überlegte, ob es da einen Zusammenhang zum Brunnen auf dem Reiterhof gebe, über den regelmäßig Wasser abgepumpt werde.

Der Teich gehört nicht der Stadt, sondern dem Landgrafennachfahren Heinrich Donatus von Hessen, der den Teich wiederum verpachtet hat. Die Stadt habe Kontakt zum Haus Hessen aufgenommen, sagte Jutzeler. „Unser Ziel ist, dass im Frühjahr wieder Wasser im Heiligenteich ist.“

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Zur Sanierung der Jägertorstraße teilte Dezernentin Barbara Akdeniz (Grüne) mit, dass ein Fußgängerüberweg zwischen Lidl-Markt und dem Quartier K 6 komme. Im Zuge der Sanierung werde man dann auch Tempo 30 angehen.

Akdeniz und Lion Roßbach, Fluglärmbeauftragter der Stadt Darmstadt, blickten auch auf die Entscheidung zur Abflugroute „Amtix kurz“, die nun zwischen Wixhausen und Erzhausen verlaufen soll. Die Verschiebung sei nur eine Verschiebung des Fluglärms, betonte die Umweltdezernentin. „Mit Blick auf Wixhausen und Erzhausen haben wir auch das Thema Fluglärmverringerung auf der Agenda.“ Roßbach sagte: „Der Fluglärm wird nicht verschwinden, aber man kann die berechtigte Hoffnung haben, dass es ein merkbares Stück leiser wird.“ Ende September berät die Fluglärmkommission, dann entscheidet das Bundesamt für Flugaufsicht, erklärte Roßbach. Voraussichtlich 2020 beginne dann der zwölf Monate dauernde Probebetrieb.