VCD möchte am Darmstädter Schloss einen Fahrstreifen weniger für den Autoverkehr
Von red
Auf dem Cityring sollte nach Ansicht des VCD ein Fahrstreifen statt dem Autoverkehr künftig ausschließlich Radfahrern zur Verfügung stehen. Foto: VCD Darmstadt
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DARMSTADT - Der neue Vorstand des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) in Darmstadt fordert, nach Abschluss der Bauarbeiten an den Gleisanlagen der Schlossumfahrt für den Autoverkehr dauerhaft einen Fahrstreifen weniger bereitzustellen wie es derzeit in der Bauphase eingerichtet ist. Der Platz solle den Radfahrern zur Verfügung gestellt werden.
„Die Reduzierung der Fahrstreifenzahl auf dem Cityring vor Staatsarchiv und Landesmuseum ist lang geübte Praxis. Bei Veranstaltungen rund um das Schloss wie etwa Heinerfest und Schlossgrabenfest fällt der Fahrstreifen auf der Seite der Innenstadt über einen längeren Zeitraum für den Verkehr weg“, erinnert Sabine Crook, Vorsitzende des VCD Darmstadt-Dieburg. „Wenn es noch eines Nachweises bedurfte, dass man auf den Fahrstreifen guten Gewissens auch dauerhaft verzichten kann, dann wurde er mit der aktuellen Baumaßnahme der Heag-Mobilo erbracht“, stellt Fahrrad-Aktivistin Crook fest.
Auf dem Cityring sei bisher nur ein Stückwerk an Radverkehrsanlagen vorhanden. Es bestehe nun die Chance, eine entscheidende Lücke zu schließen, heißt es in einer Erklärung des VCD.
„Der an der Landgraf-Georg-Straße beginnende Radstreifen verschmälert sich im Kurvenbereich am Karolinenplatz erheblich und ist eigentlich viel zu schmal für den Radverkehr. Bis einschließlich zur Schleiermacherstraße wird dieser zudem unzulässigerweise häufig von breiten Fahrzeugen wie Lkw mitgenutzt und Radfahrer zum Ausweichen gezwungen. Der Radstreifen widerspricht in der jetzigen Form den technischen Richtlinien und ist ein eklatantes Sicherheitsdefizit“, erläutert Sabine Crook. „Erst ab der Schleiermacherstraße ist ein wieder besser nutzbarer jedoch weiterhin recht schmaler Radstreifen vorhanden. Dieser endet jedoch stumpf auf Höhe des Regierungspräsidiums im Buswartebereich und zwingt Radfahrer häufig zum Ausweichen auf die übrigen Fahrstreifen.“
Der VCD fordert daher, mit Abschluss der Bauarbeiten an der Gleisschleife um das Schloss die Flächen nicht dem Automobilverkehr zurückzugeben, sondern „für den Radverkehr ein großzügiges gutes und vor allem sicheres Angebot auf dem kompletten Cityring zu schaffen“.
Schon genug Lippenbekenntnisse
Die VCD-Vorsitzende Sabine Crook appelliert an die Stadt: „Die Absurdität, dass sich die Stadt in ihrem Herzen für den Kraftfahrzeugverkehr eine Straße mit Autobahncharakter leistet, die eine moderne Stadtmauer darstellt, muss beendet werden“, fordert Crook. Die Stadt selbst habe den Beweis geführt, dass der Ring fürs Rad frei sein könne und dennoch der Verkehr rolle. Lippenbekenntnisse zur Förderung des Radverkehrs gebe es schon genug. Es sei Zeit zu handeln.