TU Darmstadt: Initiative fordert verlängerte Arbeitsverträge

aus Coronavirus-Pandemie

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Die Initiative "Darmstadt unbefristet" fordert eine Verlängerung um ein Semester von befristeten Arbeitsverträgen an der TU. Symbolbild: dpa

Wegen der Corona-Pandemie sollen die Arbeitsverträge von befristet angestellten Mitarbeitern der TU um ein Semester verlängert werden, so die Forderung von "Darmstadt unbefristet".

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DARMSTADT. Die Initiative "Darmstadt unbefristet" fordert wegen der Corona-Pandemie, die vielen befristeten Verträge an der Technischen Universität automatisch um ein Semester zu verlängern. "Über 92 Prozent der Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und fast 17 Prozent der Administrativ-Technischen Mitarbeiter*innen sind befristet angestellt", betont ein offener Brief an das Präsidium, der von gut 80 Betroffenen unterzeichnet ist. Sie seien von der Krise besonders betroffen.

"Forschung ist in vielen Fällen gar nicht oder nur eingeschränkt durchführbar", heißt es weiter. Die Organisation der Verwaltung und der derzeit rein präsenzfreien Lehre seien unter den schwierigen Bedingungen besonders herausfordernd, etwaige Qualifizierungsprojekte lägen brach. "Trotz dieser Ausnahmesituation läuft ihre beschränkte Vertragslaufzeit weiter."

Zahlreiche Wissenschaftler plädierten dafür, das Sommersemester nicht regulär zu zählen und die Verträge entsprechend zu verlängern. Auch das Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft unterstütze das. Die Frankfurter Goethe-Universität habe bereits Anfang April für die Aussetzung von Befristungsregelungen Position bezogen. Ähnlich hätten sich die Ministerien und Hochschulpräsidien geäußert.

TU sieht Handlungsbedarf erst nach Gesetzesänderung

Die Pressestelle der TU kommentiert die Forderungen der Initiative auf ECHO-Anfrage dahingehend, dass der Bund derzeit wegen der Corona-Pandemie eine Gesetzesinitiative zur Erweiterung der Höchstbefristungsgrenzen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes auslote. "Sobald eine Gesetzesänderung in Kraft tritt, wird die TU Darmstadt prüfen, wie sich die veränderten Optionen an der TU konkret umsetzen lassen", wird erklärt. Die TU sei in diesem Zusammenhang auch im engen Austausch mit Drittmittelgebern, wie der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Gelder für wissenschaftliche Personalstellen bereitstelle.

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"Ich finde es gut, dass die TU das Problem erkennt und sich damit beschäftigt", kommentiert das Daniel Behruzi von der Initiative. Er würde sich aber eine verbindlichere Aussage und eine einfache und kulante Lösung wünschen - nämlich eine automatische Verlängerung aller befristeten Verträge. "Die TU würde da auch nichts verlieren", gibt er zu bedenken. Die Stellen an sich liefen ja in der Regel weiter wie gehabt und würden dann im Zweifel ein halbes Jahr später neu besetzt.