Das erste Projekt des Eberstädter Bürgerforums 2016 und dem Konzept „Bewegte Modaupromenade“ wurde jetzt mit dem „Modauzirkel“ umgesetzt. An elf Geräten kann trainiert werden.
Von Katrin Mader
Volontärin
Elf Geräte stehen neben der Hirtengrundhalle nun zum Trainieren zur Verfügung.
(Foto: Guido Schiek)
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DARMSTADT - Seit vergangener Woche sind die Bauzäune, die das Areal an der Modaupromenade neben der Hirtengrundhalle in Eberstadt eingezäunt haben, endgültig verschwunden. Der Weg zum „Modauzirkel“ ist damit frei für Sportinteressierte, die dort an elf Geräten – unter anderem einem Sitzfahrrad, einem Armzug-Liegestütz-Trainer und zwei Oberkörpertrainern – ihre Fitness trainieren können. Das Teilprojekt, das 2016 durch das Eberstädter Bürgerforum im Rahmen des Projekts „Bewegte Modaupromenade“ initiiert wurde, wäre ohne engagierte Bürger nicht verwirklicht worden.
Hinter den ehrenamtlichen Katharina Rogalla und Odin Lott liegen viele Ortstermine und Gespräche mit den Akteuren, erzählen sie. Sportamt, Präventionsrat, Bürgerbeauftragter, Jugendamt, Grünflächenamt und die IDA als Eigentümerin des Grundstücks mussten an einen Tisch gebracht werden. Viele ihrer Mitstreiter seien seit dem Bürgerforum vor vier Jahren abgesprungen, „weil sich trotz dem Wohlwollen der Akteure nichts bewegt hat“, so Rogalla. Auch sie sei zwischenzeitlich frustriert gewesen, aber Beständigkeit habe jetzt zum Erfolg geführt. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Verwaltung auch mal auf uns zugegangen wäre“, gibt sie allerdings zu bedenken.
Nach der ersten Planungsphase mit Nutzeranalyse und Radtour zum Bewegungszirkel im Bürgerpark habe sich lange nichts getan, erzählt Rogalla. „Wir haben irgendwann alle Akteure persönlich kontaktiert“, so die Eberstädterin weiter. Das habe geholfen, die Umsetzung ins Rollen zu bringen. Bei so vielen Beteiligten sei es nicht immer leicht gewesen, den zuständigen Ansprechpartner ausfindig zu machen. „Wer übernimmt die Folgekosten, die Pflege, mögliche Reparaturen?“ Das alles seien Fragen gewesen, die im Vorfeld geklärt werden mussten. Erst als die DSG (Darmstädter Sportstätten GmbH) unter Martin Westermann die Zuständigkeit für das Projekt erteilt bekam, sei die Planung zügig vorangegangen.
Die Kosten des Projekts werden mit 40 000 Euro zur Hälfte von der Stadt Darmstadt getragen. Die andere Hälfte mussten Rogalla, Lott und ihre Mitstreiter durch Spenden akquirieren. Dabei wurden Rogalla und Lott unter anderem von Herrn Achenbach, dem Eberstädter Bezirksverwalter unterstützt. Die Eberstädter Dotter-Stiftung hat mit 20 000 Euro einen großen Teil beigetragen. „Das Projekt ist in vieler Hinsicht unterstützungswürdig“, so Benjamin Christ, der für das Fördermanagement bei der Stiftung verantwortlich ist. Es geht um „Heimatpflege, Heimatkunde, Soziales, Bildung und darum, dass Kinder an Sport herangeführt werden“, fasst er zusammen. Gerade in Corona-Zeiten komme ein solches Angebot gerade recht, ist er sich sicher. Außerdem ist der Eberstädter Turnverein TG 07 durch die Dotter-Stiftung Partner des Projekts geworden und für die Fläche mitverantwortlich. „Das fördert auch die Vereinsszene“, ist sich Christ sicher.
Weitere Spender waren die Entega, die Sparkasse Darmstadt und der Lions Club, aber auch Eberstädter Geschäftsleute und Privatpersonen beteiligten sich an der Finanzierung. „Dafür gebührt allen unser Dank“, so Rogalla.
Dass das Angebot am Puls der Zeit ist, davon ist auch Odin Lott, der selbst an der Modaupromenade wohnt und auch viel mit den Jugendlichen vor Ort im Gespräch ist, überzeugt. „Das soll eine Begegnungsstätte werden“, wünscht er sich.
Bei der Umsetzung sei Inklusion ein besonders wichtiger Aspekt gewesen. Barrierefrei und leicht zu erreichen sollten die Geräte sein. „Es sind auch einige Geräte dabei, die für Leute mit Beeinträchtigung gut zu nutzen sind“, erzählt Rogalla, die in Eberstadt eine Praxis für Physiotherapie betreibt. Außerdem sollte die Anlage generationenübergreifend Bedürfnisse abdecken. Es gebe zwar Leute, die Vandalismus befürchten, aber Rogalla und Lott sind guter Hoffnung, dass die Anlage pfleglich behandelt wird.
2018 erhielt die AG bereits einen Preis für ihr Engagement, der mit 1000 Euro dotiert war. Dieses Geld steht immer noch zur Verfügung. Ideen, wie es gut eingesetzt werden kann, gibt es genug. Fahrradständer in Sichtweite der Anlage wären beispielsweise eine gute Möglichkeit, findet Thomas Krause von der Darmstädter Sportstätten GmbH, der mit seinen Kollegen die Fläche vorbereitet und die Geräte aufgebaut hat.
Dass der Park angenommen wird, ist schon jetzt vor der offiziellen Einweihung zu sehen. Sportler machen bereits Klimmzüge und Kniebeugen auf der Fläche und auch die Schule nutzt das Angebot bereits. Die offizielle Einweihung ist für den 18. Dezember geplant.