Montag,
30.09.2019 - 16:58
3 min. inkl. Video
Traglufthalle über dem DSW-Freibad zusammengefallen

Von Frank Horneff
Lokalredakteur Darmstadt
DARMSTADT - Sturmtief „Mortimer“ hat zugeschlagen - und in der Nacht zum Montag die Traglufthalle über dem Nordbad zusammensinken lassen. „Da müssen Mords Kräfte unterwegs gewesen sein“, sagt am Montagvormittag Astrid Amstutz, städtische Mitarbeiterin im Nordbad.
Gegen 5.45 Uhr sei der Schaden entdeckt und die Alarmierungskette gestartet worden: „Badleiter, Bäderreferent, Amtsleiter und der Bürgermeister“, berichtet Amstutz beim Gang über das Nordbad-Gelände. Badleiter Bernd Krämer, am Montag eigentlich für den Spätdienst vorgesehen, erreichte der Anruf um kurz nach sechs Uhr, Sport-und Bäderdezernent Rafael Reißer (CDU) wurde ebenfalls informiert, gemeinsam mit Sportamtsleiter Martin Westermann machte auch er sich umgehend ein Bild von der Lage vor Ort.
Die zusammengesunkene Traglufthalle erinnert an eine Berglandschaft, liegt da wie ein weißer Riese, umgeben von schlaffem Drahtseilwerk, das nichts mehr hat, was es halten kann.
Insgesamt hat die Halle eine Größe von 58 mal 58 Meter und ist 13,80 Meter hoch. Dieser höchste Punkt ragt auch nach dem Sturmschaden noch aus den weißen Folien: „Ein guter Beweis, dass die Mittelgang-Konstruktion auch dem stärksten Sturm gewachsen ist“, sagt Amstutz. „Wären also zum Zeitpunkt des Sturms Menschen zum Schwimmen gewesen, hätte es noch genügend Zeit gegeben, sich aus der Halle zu machen“, zeigt sich Reißer nach seinem Vor-Ort-Besuch am Nachmittag überzeugt.

Die Luft ist raus: In sich zusammengefallen ist die Traglufthalle über dem DSW-Freibad in der Nacht zum Montag. (Foto: Torsten Boor)
In der Halle unterwegs ist Stefan Schönweitz, der stellvertretende Leiter des Nordbades. Er begutachtet den Schaden: An der nördlichen Frontseite der Traglufthalle hat „Mortimer“ ein großes Loch hinterlassen, wohl der Ursprung des Zusammenfalls.
Stadt hat Halle von Berliner Spezialisten gemietet
Aus vier verschiedenen Lagen besteht die Traglufthalle, die schon im dritten Jahr in Folge das Freischwimmerbecken im Darmstädter Norden überdacht: Die Hauptmembran und zwei Lagen Luftpolsterfolie und schließlich eine (eigentlich) stabile PVC-Folie zum Schutz. Alle Lagen sind nicht brennbar und werden von einem Stahlnetz geschützt, was über die Halle gezogen und im Boden fest verankert ist.
„Das ist auch nach wie vor so, die Verankerungen sind nicht aus dem Boden gerissen“, schildert Reißer.
Seine Mitarbeiter hätten unmittelbar mit dem Betreiber der Traglufthalle, dem Berliner Unternehmen Paranet, einem Spezialisten für Traglufthallen, Kontakt aufgenommen. Experten des Unternehmens wurden am Montagabend in Darmstadt zur Schadensbegutachtung und Reparatur erwartet: „Wir haben die Halle von Paranet gemietet, von dort müssen jetzt die versicherungstechnischen Fragen geklärt werden“, erläuterte Reißer am Montagnachmittag. „Das wird wohl ein paar Tage dauern, bis der Schaden behoben ist. Wir planen, voraussichtlich am 7. Oktober das Nordbad wieder freigeben zu können“, so Reißer am Tag nach dem Sturm zuversichtlich.
Dieser Inhalt stammt aus einer externen Quelle, der Sie aktiv zugestimmt haben. Ihre Zustimmung ist 24 Stunden gültig. Sollten Sie Ihre Zustimmung vorher widerrufen möchten, können Sie dies jederzeit über den Cookie-Widerruf anpassen.
Bessunger Bad als Zwischenlösung
Bürgermeister Rafael Reißer, städtischer Sport-und Bäderdezernent, kann „als Zwischenlösung für die Besucher des Nordbades“ das Bezirksbad in Bessungen anbieten: Am Dienstag, 1. Oktober und Mittwoch, 2. Oktober sei das Bessunger Bad für den öffentlichen Badebetrieb von 7 bis 14 Uhr geöffnet (Kassenschluss 13 Uhr, Badeschluss 13.30 Uhr).
Kommentare

Frank Horneff
Kommentar zum Sturmschaden an der Traglufthalle: Höhere Gewalt
Verknüpfte Artikel
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 30.09.2019 um 13:10 Uhr publiziert.