Mehr als 60 mal Livemusik bietet das Heinerfest 2023 in der Innenstadt. Wo soll man bloß anfangen? Die ECHO-Redaktion hat da ein paar Ideen.
Darmstadt. Enspannt geht es los am ersten Abend. Am Donnerstag, 29. Juni, stimmen die Swinging Tuxedos das Publikum auf ein beschwingt-entspanntes Heinerfest ein. Ab 20 Uhr bringt das Quintett mit der charmanten Sängerin Petra Bassus eine Auswahl ihres breit gefächerten Repertoires: von Swing- und Latin-Standards über Hits der Woodstock-Ära bis zu Rock-Jazz-Nummern. Da dürften schon mal die Schuhspitzen mitwippen, mindestens. Zu erleben im Heinertreff, Schlossgraben Ostseite, am Wallhaus.
Dann geht’s mit Volldampf in Richtung Partystimmung. Ab 21 Uhr dreht Gastone auf, eine Frankfurter Kombo um den einnehmenden Frontmann Giuseppe Porrello. Rauer, herzlicher Charme weht da von der Bühne, und ansteckende Fröhlichkeit. Zum Mix der Stimmungskapelle gehören Ska, Polka, Balkanpop und Italo-Schmelz (Merck-Alle-Welt-Treff, Friedensplatz).
Wer dann noch nicht aus der Puste ist, muss ab 22.30 Uhr auf den Stadtkirchplatz kommen. Dort läuft wieder das kleine, feine Festival-im-Festival „Uff de Piazza“, und zur jungen Tradition gehört auch der Auftritt der heimischen Coverkombo „Maladd in de tête“. Ob sich Rampensau Jan Nouki Ehlers wieder im hautengen Disco-Strampler in die Menge wirft, in der Hoffnung, dass ihn ein paar Todesmutige auffangen? Jede Wette.
In der Salsanacht muss das Publikum mit ran
Der Klang karibischer Instrumente wird am Freitag, 30. Juni, ab 20 Uhr durch den Herrngarten schallen. Timbales, Bongos und die passenden Gesänge rufen auf, ordentlich mitzutanzen in der „Salsanacht“ rings um die Konzertbühne im Park. Zu Beginn der Veranstaltung gibt’s einen Salsa-Einsteigerworkshop, danach darf getanzt werden. Den Rahmen gestalten die Showgruppe Agua, ein Tanzprojekt von jungen Tänzerinnen und Tänzern, die an der TU Darmstadt den kubanischen Salsa unterrichten. Dazu kommt die Gruppe Calle Sabor, passionierte Anhänger der karibischen und lateinamerikanischen Musik, die das Alphabet der Tanzrhythmen perfekt durchbuchstabieren können, von Bachata über Merengue und Salsa bis zur Timba Cubana.
Auch auf dem Büchnerplatz wird Heinerfest gefeiert. Festliche Sinfonik erwartet das Publikum dort am Samstag, 1. Juli, ab 19.30 Uhr. Unter freiem Himmel und bei freiem Eintritt spielt das Orchester des Staatstheaters Darmstadt einen Querschnitt beliebter Stücke aus der Opern- und Konzertliteratur. Im Anschluss wird‘s an gleicher Stelle bunt, multikulturell und sicher überraschend: Ab 21 Uhr spielt das Soundkitchen-Orkestra, in dem Gäste, Neu- und Altbürger der Stadt kulturelle Zutaten aller Art verbinden. Nicht unwahrscheinlich, dass dazu auch auf diesem Platz getanzt wird.
Ei guggemado: Auch das Duo „Bees denäwe“ ist wieder mit von Party, am Sonntag, 2. Juli. Wohl dem, der beim Auftritt des Akustik-Duos aus dem Ried mundartlich sattelfest ist. Denn wie immer kündigen Klaus Lohr und Franz Offenbecher an, ohne Strom, elektronische Verstärkung und ohne hochdeutsche Untertitel aufzutreten. Gebürtige Heiner haben eine gute Chance, das meiste zu verstehen. Der Rest versteht sich von selbst, denn was das skurrile Folk-Duo uns sagen will, das begreift man ziemlich schnell, so oder so. Ab 19 Uhr im Kirchhof des Schlosses, rechts neben dem Studierendenkeller.
Und am Ende werden sie sich wieder alle in den Armen liegen und „In The Neighborhood“ mitheulen, den sentimentalen Schunkler über gute Nachbarschaft von Altmeister Tom Waits. Auf der Piazza-Bühne auf dem Stadtkirchplatz stehen dann die Darmstädter Musiker von „Blood Money“. An der Rampe ragt der Sangeshüne Bill auf, der die Waits’sche Raubauzigkeit auf großartige Weise interpretiert. Am Montag, 3. Juli, um 20.30 Uhr beginnt der Abschiedswalzer.
Das komplette Musikprogramm auf www.darmstaedterheinerfest.de.