Zwei Initiativen organisieren das Fest im Martinsviertel, um Menschen zusammenzubringen.
Von Anna-Lena Treitz
Viele Familien besuchten das Riegerplatzfest und hörten der lokalen Band „Heartwork“ zu.
(Foto: Andreas Kelm)
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MARTINSVIERTEL - Wie viele Leute wohl in diesem Jahr kommen werden, das kann Nora Hiendl (36) vom Verein Wohnzimmer Riegerplatz am sommerlich warmen Samstagnachmittag noch nicht sagen. Aber als die Vereinsmitglieder um Mitternacht die Bierzelt-Garnituren aufräumen, ist der Platz noch gut gefüllt. Bei angenehmen Temperaturen tummeln sich Martinsviertler und Nicht-Martinsviertler mit kühlen Getränken in der Hand.
„Ein Traum bei dem Wetter“, findet eine Anwohnerin. Die jüngsten Bewohner des Martinsviertels finden sich ab 15 Uhr auf dem mit Bierzeltgarnituren, Bühne und Pavillons bestückten Platz ein. Für ihre Unterhaltung sorgen das Figurentheater Kania und ein Schminkzelt.
„Alle Helferinnen und Helfer und auch die Bands kommen aus dem Martinsviertel“ erzählt Vereinsfrau Nora Hiendl vor dem Fest. Auftreten werden in diesem Jahr die Bands „Heartwork“ und „Bushfire“, auf ruhige Instrumentalmusik folgt Stoner-Rock. Auf eine Gage verzichten beide Gruppen, ein Hut für Spenden steht bereit.
Hungrige werden von Ouisan’s Cusina mit marokkanischem Essen und von der Metzgerei Volz versorgt. Kuchen und einige Getränke werden von den Organisatoren beigesteuert. Veranstalter sind die Initiative „lebendiger Riegerplatz“ und der jüngere Verein „Wohnzimmer Riegerplatz“. „Heute geschieht quasi die offizielle Fusion, ab dem nächsten Jahr gibt es nur noch eine Gruppe“, erklärt Nora Hiendl. Ziel des von Ehrenamtlern gestemmten Riegerplatzfestes ist es, den beliebten Platz zu beleben und dort Menschen jedes Alters zusammenzubringen.
Die Ehrenamtler organisierten in der Vergangenheit etwa einen Flohmarkt oder Open-Air-Filmvorführungen, in diesem Herbst ist unter anderem ein Weinfest geplant. „Wir würden uns freuen, wenn sich mehr Leute anschließen würden“, sagt Catha Sigward (29). Sie hält das Engagement im altersmäßig bunt gemischten Verein für eine gute Möglichkeit, das Viertel mitzugestalten. Gelegentliche Hilfe sei genauso willkommen wie regelmäßige.
Dankbar ist die Gruppe beim Riegerplatzfest nicht nur über die Hilfe der Gastronomen aus der direkten Nachbarschaft, die etwa ihre Toiletten zur Verfügung stellen. Anwohner helfen mit Strom aus ihrem Haushalt, damit alle Feststände versorgt sind.
Vereinsmitglied Christian Haas (58) hat neben einem neuen Stromkasten noch einen Wunsch. Die Kaupstraße werde auf der Höhe des Gastspielhauses und des Eiscafés von vielen Kindern überquert, die passierenden Autos seien eine Gefahr. „Es wäre wünschenswert, dort Poller aufzustellen, eine Spielstraße einzurichten oder eine ähnliche Lösung zu finden“, findet Haas. Dann könnte das Leben auf dem Riegerplatz entspannter vonstatten gehen.