Richtfest an neuem TU-Gebäude in Darmstadt

Der Richtkranz schwebt in luftiger Höhe. In dem neuen TU-Gebäude soll zur Cybersicherheit geforscht werden. Foto: Andreas Kelm

Die TU Darmstadt errichtet ein Gebäude, in dem zur Cybersicherheit geforscht werden soll.

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MARTINSVIERTEL. Richtfest am Kantplatz: Nach der Grundsteinlegung im September des vergangenen Jahres wurde am Freitag am Rohbau für den auf Cybersicherheit spezialisierten Profilbereich Cysec der Technischen Universität (TU) Darmstadt die Richtkrone aufgezogen. Das mit Bau und Ersteinrichtung voraussichtlich rund 18 Millionen Euro teure Zentrum für IT-Sicherheit wird gemeinsam vom Bund (5,2 Millionen Euro), Land (4,7 Millionen Euro) und aus Eigenmitteln der TU Darmstadt (8,4 Millionen Euro) finanziert. Die Fertigstellung des viergeschossigen Gebäudes ist für Spätsommer 2019 vorgesehen.

Das Bauwerk sei ein in Beton gemeißelter Beleg für die Forschungsstärke der TU Darmstadt, betonte der eigens zum Richtfest angereiste hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein. Er verwies darauf, dass zukünftig der Erfolg und Misserfolg von Industrienationen maßgeblich von der Expertise in Sachen IT-Sicherheit abhängig sei. Darmstadt zeichne sich in diesem Bereich durch eine hohe Forschungsdichte aus. Zudem lobte er das Baumanagement der TU: „Sie haben sich seit der gewährten Autonomie im Baubereich dieser Aufgabe vorbildlich gestellt und sind mit ihren Projekten immer im zeitlichen und finanziellen Rahmen geblieben.“

Auch TU-Präsident Hans Jürgen Prömel hob den Leuchtturmcharakter Darmstadts und der Region in Sachen IT-Sicherheit hervor. Eine zentrale Bedeutung komme dabei der interdisziplinären Zusammenarbeit zu. Mit dem nun seiner Vollendung entgegengehenden Gebäude entstehe dafür ein Ort des Ideenaustauschs und der gegenseitigen Inspiration. Er ergänzte: Cysec werde nicht nur der Forschung dienen, sondern auch der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie des Wissenstransfers in die Gesellschaft.

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Die Büros, Labore und Seminarräume des neuen Gebäudes werden nach der Fertigstellung von sieben der insgesamt 30 an Cysec beteiligten Forschungsgruppen genutzt. Dafür stehen in vier Geschossen rund 2100 Quadratmeter Nutzfläche bereit. Im Untergeschoss soll zudem der „E-Campus“ entstehen, in dem TU-Fachbereiche Server betreiben können. Der Plan für das aus zwei sich überlagernden Rechteckkörpern bestehende Gebäude stammt vom Büro ArGe Architekten aus Waldkirch. Ein zentraler Innenhof soll als räumlicher und sozialer Mittelpunkt des Zentrums dienen. In die Neubebauung des Geländes integriert wurde auch die bisherige Radwegeverbindung zwischen Kantplatz und Ruthsstraße. Erhalten, aber an einen anderen Ort verlegt werden mussten die beiden Fassadenkunstwerke, die an den mittlerweile abgerissenen Gebäuden zu sehen waren. Die Glasmosaike des Darmstädter Künstlers Bernd Krimmel haben nun im Treppenaufgang des Hörsaal- und Medienzentrums an der Lichtwiese eine neue Heimat gefunden. Johannes Buchmann, Informatik-Professor und Sprecher des Profilbereichs Cysec, zeigte sich sicher, dass sich das neue Gebäude zum Wahrzeichen der exzellenten Forschung und Ausbildung an der TU entwickeln werde. Er bedankte sich bei der Leitung der TU auch dafür, dass die Bemühungen zum Aufbau von Expertise zur Cybersicherheit und zum Schutz der Privatsphäre von Nutzern digitaler Dienste stets die volle Rückendeckung erhalten habe. Dass man seit 2012 für Forschungsprojekte im Bereich Cybersicherheit rund 100 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben habe, sei ein Beweis dafür, dass man den richtigen Weg eingeschlagen habe.