Rettungskräfte gehen in einer Simulation von einem Feuer im Stadion am Böllenfalltor aus
Rauch über der Südtribüne des Jonathan-Heimes-Stadions, Menschen liegen auf den Plätzen und schreien nach Hilfe. Am Mittwochabend übten Kräfte der Darmstädter Berufsfeuerwehr, der vier Freiwilligen Feuerwehren und des Deutschen Roten Kreuzes im Stadion am Böllenfalltor den Katastrophenfall.
Von Marc Wickel
Stockduster ist es am Mittwochabend im Stadion. Die Übung von DRK und Feuerwehr findet ohne Strom, also unter erschwerten Bedingungen statt. Das DRK muss die Verletzten bergen. Foto: Andreas Kelm
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DARMSTADT - Rauch über der Südtribüne des Jonathan-Heimes-Stadions, Menschen liegen auf den Plätzen und schreien nach Hilfe. Am Mittwochabend übten Kräfte der Darmstädter Berufsfeuerwehr, der vier Freiwilligen Feuerwehren und des Deutschen Roten Kreuzes im Stadion am Böllenfalltor den Katastrophenfall.
Bei der Übung ging es zum einem um ein Feuer unter der Südtribüne und zum anderen um Personenrettung von den neuen Tribünen. Die Verletzungen der Mimen gingen von Schürfwunden über Sprunggelenkbruch bis zum Herzinfarkt. Und dann schaltete die Einsatzleitung zur Überraschung der Kräfte den Strom im Stadion und Rettungszentrum ab. Da war es mit der entspannten Übungsatmosphäre vorbei.
Die Übung war eine Übung "am Stück", erläuterte Phil Vogel vom DRK. "Über einen bestimmten Zeitverlauf wurden unterschiedliche Notfallbilder eingespielt." Da diese teilweise parallel vom Sanitätsdienst abgearbeitet werden mussten, wurde auch die Leistungsfähigkeit der Einheiten unter Stress geübt. So gab es zum Beispiel acht Verletzte auf einmal auf der Tribüne.
Die Übung mit den Feuerwehren gehört zum jährlichen DRK-Rahmeneinsatzplan, erklärte Phil Vogel. Das Augenmerk galt dieses Mal den neu errichteten Süd- und Nordtribünen. "Mit der Übung will auch das Rote Kreuz die Tribünen kennenlernen und neue Kräfte mit den Einsatzabläufen im Stadion vertraut machen", so der Zugführer. "Personenrettung von der Haupttribüne war in den vergangenen Jahren intensiv beübt worden."
"Die neuen Tribünen haben ganz andere Gegebenheiten als vorher", erklärte Jens Rönnfeldt, Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr. "Die Tribünen sind steiler und die Treppen länger." Der Leiter der Einsatzabteilung hofft, in der später folgenden Übungsanalyse Hinweise zu bekommen, ob beispielsweise zur Sicherung der Tragen zusätzliche Haken montiert werden müssten. "Das war jedenfalls eine Erkenntnis bei der Commerzbankarena aus meiner Frankfurter Zeit."
Rund 20 Teilnehmer kamen von den Darmstädter Feuerwehren, schilderte Jens Rönnfeldt von der Berufsfeuerwehr. Vom DRK Darmstadt waren rund 20 Mimen und 40 Einsatzkräfte dabei, erklärte Phil Vogel von der Bereitschaft Darmstadt-Mitte. "Die 40 Kräfte entsprechen der Einsatzstärke bei der regelmäßigen sanitäts- und rettungsdienstlichen Absicherung der Fußballbundesligaspiele im Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor", sagte Vogel.
Der größte Anteil der DRK Einsatzkräfte stellte die DRK-Bereitschaft Mitte. Aber auch Helferinnen und Helfer aus dem DRK-Ortsvereinen Arheilgen, Eberstadt sowie der Bergwacht unterstützten den regelmäßigen Stadiondienst, so der Zugführer des Betreuungszuges Darmstadt-Stadt.
Die Übung hatte aber auch eine gewisse Übungskünstlichkeit, räumte Jens Rönnfeldt ein. "Es sind nur die Mimen da", sagte er mit Blick darauf, dass im Normalfall ja auch noch zahlreiche Zuschauer im Stadion seien.