Reparaturen an Darmstädter Schulen in den Osterferien
Von Thomas Wolff
Lokalredakteur Darmstadt
Vor der Diesterwegschule ist neues Pflaster fällig – wie auf zahlreichen anderen Pausenhöfen und Schulwegen in der Stadt. Viele Handwerker privater Firmen arbeiten deshalb in den Osterferien, um das Nötige zu reparieren. Foto: Andreas Kelm
( Foto: Andreas Kelm)
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DARMSTADT - So ein Felsen darf nicht wackeln. Besonders, wenn bald Hunderte Besucher täglich an und auf ihm herumturnen, zumindest an Schultagen. Deshalb buddelt der Baggerfahrer im Hof der Viktoriaschule jetzt erstmal ein schön großes Loch für das Fundament, auf dem der neue Kletterfelsen aufgesetzt werden soll. „Kid Rock“ nennt sich das steingraue Getüm, Produkt einer Frankfurter Firma für Kunstfelsen. Der Viko-Förderverein spendiert die 15 000 Euro für den Spaß, der bis Ende April im Schulhof landen soll; ein bisschen Meteorit, ein bisschen Monsterbackenzahn, komplett mit angeblich handgeschnitzten Felsspalten und bunten Boulder-Haltegriffen. Die vorbereitenden Arbeiten besorgt derzeit eine Firma im Auftrag der IDA, dem Immobilien-Management der Stadt – einer der größeren Aufträge, die jetzt während der Osterferien in Darmstadts Schulen laufen. Zu reparieren, auszubessern oder ergänzen gibt es so einiges.
Feuchte Überraschung unterm Hallenboden
An elf Schulen sind Bauarbeiter, Sanitärfachleute und andere Handwerker bis Ostern mit umfangreichen Reparaturarbeiten zugange. Dazu kommen etliche kleine Maßnahmen „vom tropfenden Wasserhahn bis zum abgesenkten Pflasterweg“, sagt Joachim Lisowski, technischer Betriebsleiter der IDA, auf Anfrage. In den zwei Ferienwochen lässt die Koordinierungsstelle, zuständig auch für 48 Schulen und Sporthallen im Stadtgebiet, mit Hochdruck jene dringenden Mängel beheben, „die wir während des Schulbetriebs nicht in Angriff nehmen konnten.“ Zum Beispiel, weil sonst der Viko-Schulhof für den Baustellenverkehr großteils gesperrt gewesen wäre. Soll ja niemand in der Pause vom Fels erschlagen werden.
Die genaue Summe, die jetzt für die Reparaturen ausgegeben wird, kann IDA nicht nennen. Es werde aber mehr sein als die Summe, die im Schnitt in zwei Wochen für Haustechnik und Hochbaumaßnahmen an den Schulen zur Verfügung steht, sagt Lisowski – das wären rund 150 000 Euro.
SO SORGT IDA FÜR SCHULEN UND KITAS
Zu den 382 Gebäuden, die das Immobilien-Management Darmstadt (IDA) in Schuss hält, zählen unter anderem 54 öffentliche Bauten, 18 Jugendhäuser, 44 Kitas in privater Trägerschaft, die Feuerwehren und 48 Schulen und Sporthallen.
Für deren Instandhaltung stehen dem städtischen Eigenbetrieb 2017 rund 7,3 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sind 3,4 Millionen für die Haustechnik vorgesehen und 3,9 Millionen für Hochbauarbeiten – darunter fallen auch Reparaturarbeiten, die übers Jahr anstehen. 2016 entfiel mehr als die Hälfte der Gesamtsumme auf die Instandhaltung von Schulgebäuden.
Die IDA rechnet damit, dass dieser Anteil auch im laufenden Jahr in gleicher Höhe bleibt. Im ersten Quartal sind zwar schon allein im Hochbau Aufträge im Wert von rund 1,5 Millionen Euro rausgegangen – „verpflichtet und verausgabt“, so der Amtsjargon.
Engpässe seien am Jahresende aber nicht zu befürchten, sagt Joachim Lisowski, technischer Betriebsleiter beim IDA: „Wir haben jedes Jahr definitiv ausreichend Mittel, um notwendige Reparaturen zu bezahlen.“ (two)
„Kid Rock“, der Kletterfelsen, überragt dabei alle anderen Bauprojekte. Die für den reibungsfreien Schulbetrieb freilich nicht weniger wichtig sind.
Im Hof der Goetheschule bessern die Handwerker die wassergebundene Decke aus, die an vielen Stellen ausgewaschen ist. Pfützen bilden sich auch auf der Schulinsel: Im Hof der Diesterwegschule, derzeit von der Justus-Liebig-Schule genutzt, wird der Weg zum Pavillon deshalb neu befestigt.
Wasser auch in der Stadtteilschule Arheilgen: Da haben die Fachleute beim Ausbessern von Parkett in der Turnhalle allzuviel Feuchtigkeit unterm Boden entdeckt. „Da sind wir überrascht worden“, sagt IDA-Mann Lisowski. Die Experten ermitteln nun, woher das kommt und wie es zu beheben wäre.
In der Georg-Büchner-Schule bringen die Handwerker neue Vorhänge in der Sporthalle an, damit dort wieder Theater gespielt werden kann. Am Abendgymnasium am Woog wird die Lüftungsanlage des Klein-Technikums gerichtet, in dem unter anderem die Peter-Behrens-Berufsschüler lernen.
Vor der Bernhard-Adelung-Schule gießen die Bauarbeiter frischen Asphalt für die demolierte Liefer-Zufahrt zur Mensa. Einiges ist in der Erich-Kästner-Schule in Arbeit: Im Foyer und Treppenhaus wird gemalert; die Sanitäranlagen brauchen Reparaturen; im Pavillon müssen die Glaser ran und beschädigte Fenster per Notverglasung abdichten.
Neue Sonnenschutzfolie bringen die Fachleute in der Astrid-Lindgren-Schule und in der Georg-August-Zinn-Schule an. In der Käthe-Kollwitz-Schule wird ein unterspülter Gehweg am Eingang neu gepflastert.
Ob das alles in den Ferien geschafft wird? Sicher ist schon mal: „Kid Rock“, der Boulderfelsen, wird erst Ende April im Viko-Schulhof landen. Ein Termin steht immerhin felsenfest: Am 27. April kommt der TÜV, um zu prüfen, ob der Riesenzahn auch ja nicht wackelt. Also noch rechtzeitig vor den Sommerferien.