Aus zwei Gründen war der Samstag für die Freie Waldorfschule in Eberstadt ein besonderer Tag: Die auf den Herbstbeginn bezogene traditionelle Michaeli-Monatsfeier wurde mit...
DARMSTADT. Aus zwei Gründen war der Samstag für die Freie Waldorfschule in Eberstadt ein besonderer Tag: Die auf den Herbstbeginn bezogene traditionelle Michaeli-Monatsfeier wurde mit der Wiederinbetriebnahme der Mehrzweckhalle zusammengelegt, die als Turnhalle und Bühnensaal dient. Dieser Anfang der Achtzigerjahre gebaute zentrale Raum hatte den Schülern und Lehrern fast anderthalb Jahre lang nicht zur Verfügung gestanden. Sie mussten auf eine kleinere Halle und auf Außenflächen ausweichen.
Die über 500 Quadratmeter große Halle wurde entkernt und mit einem Kostenaufwand von 1,6 Millionen Euro modernisiert. Von der früheren Einrichtung sind nur noch die Sprossenwände übrig geblieben. Fotos an einem Info-Stand dokumentierten die einzelnen Bauschritte.
Beginn mit der Planung vor sieben Jahren
Mit der Planung der Umbauarbeiten hatte der Baukreis der Schule schon vor sieben Jahren begonnen. Ihm gehören Eltern, Lehrer, Hausmeister, Geländemeister und fachkundige Vereinsmitglieder an. Während der Generalsanierung übernahm dieser Arbeitskreis – in Abstimmung mit dem Vorstand – die Bauherrenvertretung. Nicht nur Brandschutz, Wände, Boden und Scheinwerfer wurden auf den neusten Stand gebracht, auch die Akustik-Anlage, damit die als Sänger und Schauspieler auftretenden Schüler künftig auf der Bühne besser zu verstehen sind und keine Mikrofone brauchen.
Über 500 Schüler, Eltern und Lehrer konnten sich am Vormittag bei der Michaeli-Monatsfeier von der neuen Qualität des Raums überzeugen. Als Ehrengäste begrüßte Schulleiter Eberhard Bremer die Handwerker und lobte sie für das „gelungene Werk“. Auf der Bühne zeigten Schüler aus zehn Klassen Ausschnitte aus ihrem Unterricht.
Monatsfeier im Zeichen des Erzengel Gabriel
Eine Monatsfeier wie diese wird zweimal im Jahr organisiert. Am Samstag stand sie im Zeichen des Erzengels Michael, der den Teufel in Form eines Drachen besiegt haben soll und im übertragenen Sinne gegen die Dunkelheit kämpfte. Das Thema passt in die aktuelle Jahreszeit und den allmählichen Rückzug von Licht und Leben.
„Gut, dass wir jetzt die Halle haben“, meinte Bremer. Zur Freude der Eltern, Geschwister und Großeltern präsentierten die Schüler der zweiten bis 13. Klasse Lieder, kleine Theaterstücke, Gedichte und Eurythmie-Choreografien. „Das ist so rührend, da kommen mir manchmal die Tränen“, gestand der Vater dreier Waldorfkinder.
Die 1978 eröffnete Darmstädter Freie Waldorfschule hat rund 650 Schüler und führt mit unterschiedlichen Abschlüssen nach 13 Jahren zum Abitur.