Reisebusfahrer 32 Stunden ohne Pause unterwegs

Ein Polizist hält eine Kelle mit der Aufschrift "Halt, Polizei". Symbolfoto: dpa
© Symbolfoto: dpa

Bei Bus-Kontrollen haben Beamte des Polizeipräsidiums Südhessen fast 10.000 Euro an Strafen ausgesprochen - und eine mit Haftbefehl gesuchte Frau entdeckt.

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DARMSTADT. Teils gravierende Mängel haben Beamte des Polizeipräsidiums Südhessen im Rahmen von Kontrollen des internationalen Fernreiseverkehrs am Donnerstag in der Zeit zwischen 8 und 16.30 Uhr auf den Autobahnen rund um Darmstadt bei Reisebussen festgestellt.

Wie die Polizei mitteilte, wurden auf dem Gelände der Polizeiautobahnstation 13 Omnibusse und 195 Personen näher unter die Lupe genommen. Sieben Busse seien von der Polizei beanstandet worden. Zwei Fahrer eines Reisebusses aus Osteuropa waren zum Kontrollzeitpunkt um 14 Uhr seit 32 Stunden nonstop unterwegs. Sie starteten am frühen Mittwochmorgen gegen 6 Uhr, nahmen unterwegs ihre Schaublätter aus dem Fahrtenschreiber und stellten sich selbst Urlaubs- und Hotelbescheinigungen aus, heißt es im Polizeibericht. Die Weiterfahrt wurde von der Polizei untersagt. Es wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 4.350 Euro fällig.

Im Bus seien zudem 90 Kilogramm Fleisch und Käse entdeckt, die nicht nach Deutschland hätten eingeführt werden dürfen. Die nicht industriell verpackten und nicht gekühlten Lebensmittel stellten die Beamten sicher und erstatteten Anzeige nach dem Tierseuchengesetz erstattet.

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Kaputte Bremse, abgefahrene Reifen

Bei einem weiteren osteuropäischen Reisebus hätten die Beamten gravierende technische Mängel an den Türen festgestellt. Der Türschließdruck sei deutlich zu hoch gewesen. Hierdurch hätten erhebliche Personenschäden entstehen können, erklärte die Polizei. Auch hier untersagten die Ordnungshüter die Weiterfahrt und erhoben eine Strafe von 700 Euro.

Nicht weiterfahren durften auch ein Busfahrer und seine Fahrgäste mit einem Omnibus, der neben abgefahrenen Reifen, eine nicht einwandfrei funktionierende Bremse und Schäden an der Vorderachse aufwies. In diesem Fall mussten 1.100 Euro Strafe aufgebracht werden.

Fünf Strafverfahren eingeleitet

Insgesamt seien im Rahmen der Kontrolle fast 10.000 Euro Sicherheitsleistungen fällig geworden, berichtet die Polizei. Fünf Strafverfahren, unter anderem wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis und Fälschung beweiserheblicher Daten sowie 12 Bußgeldverfahren wurden eingeleitet. In einem Linienbus habe zudem eine 31 Jahre alte Frau gesessen, die per Haftbefehl gesucht wurde. Sie konnte nach Begleichung der ausstehenden Geldstrafe von 600 Euro ihre Fahrt aber anschließend wieder fortsetzen.

Unterstützt wurden die südhessischen Kontrolleure von Polizeikräften aus Nordhessen, Südosthessen und Frankfurt sowie von Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland. Ebenfalls in die Kontrollmaßnahmen eingebunden waren der Zoll und Mitarbeiterinnen des Regierungspräsidiums Darmstadt.