Bei Ortsbegehung sammeln Planer Anregungen für den geplanten Verlauf in Wixhausen.
Von Karin Walz
Foto: Torsten Boor
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WIXHAUSEN - An der nördlich von Wixhausen verlaufenden Bahnstrecke hat der Radschnellweg bereits Formen angenommen: eine vier bis 5,50 Meter breite Asphaltdecke wurde hier für den einmal von Frankfurt bis nach Darmstadt führenden Expressweg für Radler aufgebracht. Doch noch endet diese abrupt an der zum Ortseingang führenden Wegscheide. Dort trafen sich im strömenden Regen rund 40 Bürger, um sich über den weiteren Trassenverlauf zu informieren. Denn wie der Radschnellweg innerhalb der Bebauung verläuft und wie dort Konflikte gerade mit Fußgängern vermieden werden sollen, konnten sich viele nicht so recht vorstellen.
Deshalb hatte Albrecht Schaal vom Planungsbüro grün³ erste Planskizzen mitgebracht. Projektleiter Manfred Ockel von der Rhein-Main-Regionalpark gGmbH war ebenso gekommen wie der Darmstädter Radverkehrsbeauftragte Peter Roßteutscher. Ihre Planung für das weitere Vorgehen: Die Trasse des Radschnellwegs soll nicht dem Verlauf der Wegscheide folgen, sondern entlang der Bahnlinie verlaufen. Fußgänger und Radfahrer wären in diesem Abschnitt dann getrennt unterwegs. Damit der Radschnellweg den Bahnhof Wixhausen erreicht, müssen einige Kleingärten weichen. Am Bahnhof schwenkt er dann etwas nach Osten und folgt dem Verlauf der vorhandenen Fuß- und Radwegeverbindung über die Hindemithstraße zum Auwiesenweg.
Gerade am Bahnhof seien Konflikte mit Fußgängern programmiert, befürchteten viele Bürger, als die Gruppe den östlichen Zugang zu den Gleisen erreichte. Richtung Friedhof seien viele Senioren mit Rollatoren unterwegs, im Bereich der Aumühle viele Menschen mit Behinderungen. „Ich befürchte, dass so gerade die schwächsten Verkehrsteilnehmer, nämlich die Fußgänger, das Nachsehen haben“, fasste ein Teilnehmer zusammen. Eine Frau sorgte sich um das Begleitgrün: „Der Weg zum Friedhof ist jetzt schön mit Hecken eingewachsen, die zudem auch den Bahnlärm etwas abmildern. Die müssten dann weg.“ Wieso man nicht andere Trassenverläufe andenke, etwa entlang der B3, war ein weiterer Einwand.
Das sei im Rahmen der Machbarkeitsstudie durchaus gesehen worden, entgegnete Albrecht Schaal. Der gewählte Trassenverlauf sei auch deshalb favorisiert worden, weil er Ortskerne und Bahnstationen miteinander verbinde, ergänzte Peter Roßteutscher. Man wolle schließlich keine „Radautobahn“. Und keineswegs beinhalte das Konzept des Radschnellweges, dass Radfahrer durchgängig Vorfahrt hätten, betonte Manfred Ockel: „Engstellen haben wir in vielen Bereichen. Und wo es notwendig ist, wird der Radverkehr abgebremst.“ Dies könne durch entsprechende Bodenbeläge oder Zebrastreifen erreicht werden. Im Übrigen gelte auch bei den Radschnellwegen das Gebot der Rücksichtnahme. Eingriffe in die Grünsubstanz versuche man, so gering wie möglich zu halten. Wo dies dennoch notwendig sei, würden Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt.
Alle drei betonten, dass die Detailplanung noch ausstehe. „Wir haben auch deshalb zur Ortsbegehung eingeladen, um Anregungen zu erhalten, auf was wir achten müssen“, betonte Ockel. Er versprach, die Vorentwürfe der Detailplanung im Ortsbeirat Wixhausen vorzustellen, um den Bürgern erneut die Möglichkeit zur Stellungnahme zu geben. Beim Baubeginn für den Abschnitt Wixhausen gab er sich trotz der Einwände und noch zu klärender Grundstücksfragen optimistisch: „Der wird hoffentlich im Frühjahr 2020 stattfinden.“