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Wollten Sie schon immer wissen, wie die Müllgebühren zustande kommen? Ärgern Sie sich über einen nicht nachvollziehbaren Behördenakt? Oder freuen Sie sich über eine tolle Bürgerinitiative? Dann sind Sie hier richtig. In dieser Kolumne geht es darum, was Sie in Darmstadt bewegt. Ihre Leserimpulse nehmen wir donnerstags zwischen 15 und 17 Uhr unter der Telefonnummer 06151-3 87 29 33 auf und präsentieren sie an dieser Stelle. (red)
Liste von Projekten
Wo sind 2018 Verbesserungen für den Radverkehr geplant? Auf diese Frage des ECHO legt die Stadt folgende Liste an Projekten vor:
Neubau Radfahrstreifen Holzhofallee/Haardtring/Am Kavalleriesand im Umfeld der Brücke Hilpertstraße; Erneuerung und Verbreiterung Geh- und Radweg Westseite Heidelberger Straße zwischen Landskronstraße und Grenzweg (entlang Lincoln-Siedlung); Errichtung der Arheilger Fahrradstraßen Im Erlich/Vor der Schreiberpforte und Ettesterstraße; Neubau Fuß- und Radverkehrsbrücke über die Rheinstraße westlich Zweifalltorweg/Am Kavalleriesand; Ausweisung Modau-Radwanderweg von der Quelle bis zur Mündung und Radverbindung von der Waldkolonie nach Weiterstadt-Riedbahn von der Staudinger Straße bis zur Mainzer Straße/Riedbahnstraße.
Hinzu komme die weitere Umsetzung des Programms „2000 vorbildliche Fahrradabstellplätze“ mit Schwerpunkt an weiterführenden Schulen, Grundschulen und Stadtteilbahnhöfen. (lex)
DARMSTADT - Alltagsradler haben einen speziellen Blick auf Straßen und Wege. Wer tagtäglich so zur Arbeit fährt, für den fallen Unwägbarkeiten noch mal besonders ins Gewicht. Zwei Anrufer bei der „Leserimpulse“-Kolumne weisen nun auf zwei Problemstellen hin und regen Verbesserungen an. Bei der Gelegenheit fragt das ECHO bei der Stadt nach, welche Radwege-Verbesserungen für 2018 geplant sind.
Marion Lindenstruth wohnt in Griesheim und radelt fast jeden Tag rund zehn Kilometer zur Arbeit in die Frankfurter Straße nahe dem Messplatz. Dabei führt ihr Weg über die Waldkolonie und die Pallaswiesenstraße. Dort vor allem im unteren Abschnitt zwischen Michaelisstraße und Bushaltestelle „Windmühle“ sieht sie dringenden Handlungsbedarf.
„Teils sind da Radwege, und plötzlich versanden sie“, berichtet Marion Lindenstruth (66) am Telefon. Zudem seien dort viele Gebrauchtwagenhändler, die ihre Autos teils abgemeldet auf den eigentlich breiten Gehwegen abstellten. „Ich bin gezwungen, auf die Fahrbahn auszuweichen“, stellt die Sekretärin fest. Diese sei vor allem an den Rändern nicht in einem guten Zustand. „Das ist für mich als ältere Dame nicht sehr entspannend.“
Mitgeteilt hat sie das auch Oberbürgermeister Jochen Partsch im Mai in einem Brief. Daran anknüpfend, dass sich der OB eine Stadt der Fahrradfahrer wünsche und mit gutem Beispiel voranradle, regt sie für die Pallaswiesenstraße an: Da die Bürgersteige auf dem unteren Abschnitt sehr breit sind, sollten dort Radfahrstreifen eingerichtet werden. „Es ist bestimmt nicht sehr aufwendig und kostenintensiv, da die Flächen schon vorhanden sind“, meint Marion Lindenstruth. „Mit einem Fahrradweg dort wäre eine Gefahrenstelle für Radfahrer beseitigt.“
Keine Antwort vom Oberbürgermeister
Eine Antwort hat Marion Lindenstruth nie erhalten. Auch dann nicht, als sie den OB Ende November im Zusammenhang mit den beiden tödlichen Radfahrunfällen in der Bismarckstraße noch mal anschrieb und um eine Reaktion bat.
Antworten liefert jedoch auf ECHO-Anfrage die städtische Pressestelle: Demnach ist ein Umbau der Pallaswiesenstraße zwischen Mainzer und Kasinostraße geplant. Angedacht seien Radfahrstreifen und Kreisverkehrsplätze an der Einmündung in die Mainzer Straße sowie die Pfnorrstraße. „Zur zeitlichen Umsetzung der Maßnahme kann noch keine Aussage getroffen werden“, heißt es. Im Moment laufe die Entwurfsplanung, dann folgten noch Bürgerbeteiligung und „Ausführungsplanung“. Vorbereitend müsse dort auch noch ein neuer Hauptkanal verlegt werden. Dessen Bau sei für 2018 vorgesehen.
Eine andere Stelle treibt Theo Steenbergen um: Der gebürtige Holländer wohnt in der Heimstättensiedlung und arbeitet bei Eumetsat am Kavalleriesand. Eigentlich bietet sich für den Alltagsradler eine angenehme Route auf einem Fuß- und Radweg entlang der Main-Neckar-Bahnlinie. Doch auf seinem Weg muss er über die Eschollbrücker Straße. Und was ihm dort fehlt, ist eine ordentliche Querungshilfe.
Zwar gibt es ein paar Meter weiter eine Ampel an der Kreuzung mit dem Haardtring. Doch das würde einen Umweg bedeuten. Das sei für ihn, der von seiner Heimat eine deutlich komfortablere Radfahr-Infrastruktur gewohnt sei, keine Option. Er regt an, eine Ampel zu realisieren. Oder eine Haltelinie, die die Autos bei Rot schon vor der Ampelkreuzung anhalten lässt und so die Passage erleichtert.
Dem kann die Stadt so nicht folgen. „Die sichere Querung der Eschollbrücker Straße für den Fuß- und Radverkehr ist mit der Lichtsignalanlage am Knotenpunkt Haardtring gegeben, auch wenn es mit einem kleinen Umweg verbunden ist“, teilt die Pressestelle mit. Eine zusätzliche Ampel an der Querungsstelle sei „aus verkehrstechnischer Sicht nicht möglich“. Im Zuge der noch nicht begonnenen Planung zur Umgestaltung der Eschollbrücker Straße und der Brücke dort werde freilich eine verbesserte Querungsmöglichkeit geprüft.