Quiz-Asse der Viktoria-Schule wollen den Titel „Deutschlands...

Die 7d der Viktoria-Schule trainiert im Klassenzimmer für ihren TV-Auftritt; Lehrer Sven Schmidtsdorf zieht knifflige Fragen aus der Quizbox. Am Inhalt haben auch die Eltern der Schülerinnen und Schüler mitgebastelt. Foto: Guido Schiek

Das sind mal Fragen: Wie kommt der Sand in die Wüste – durch Tornados, durch Wind, Wetter und Steine? Oder war da früher mal Strand? Tja. Und welcher Mensch kann Tiere...

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DARMSTADT. Das sind mal Fragen: Wie kommt der Sand in die Wüste – durch Tornados, durch Wind, Wetter und Steine? Oder war da früher mal Strand? Tja. Und welcher Mensch kann Tiere heilen, wenn er mit ihnen spricht – Dumbledore, Mary Poppins, Frau Susewind? Die 7d aus der Viktoriaschule kennt die Antworten. Und noch ein paar mehr. Die Viko-Cracks rüsten sich für ein Wissensduell im Fernsehen. Der Titel, den sie erreichen wollen: „Beste Klasse Deutschlands“. Keine Kleinigkeit, das ist allen 26 klar, und deshalb sind sie derzeit ganz schön am Schaffen.

Die Fragen nach der Wüste und den Tieren stecken in einer Pappkiste, die steht griffbereit auf dem Lehrertisch vorn im Klassenzimmer. Drin stecken noch mehr Fragen – und mögliche Lösungen –, die die Mütter, Väter, Geschwister und sonstige Angehörige der Schüler sich ausgedacht haben. Zu Trainingszwecken. Denn trainiert wird praktisch andauernd – am Dienstag fahren sie ins Kika-Studio Köln. Also: noch ’ne Trainingseinheit drauf, in den Pausen, in Ausfallstunden, in der Freizeit, egal.

Die Viko ist die einzige Darmstädter Schule, die es in die Auswahl des beliebten TV-Wettbewerbs geschafft hat. Die Initiative kam von den Mädchen und Jungen selbst, sagt Klassenlehrer Sven Schmidtsdorf. Die sprühen beim Besuch im Klassenzimmer vor Begeisterung und Ehrgeiz.

Tessa, 12, sagt: „Das ist so ’ne coole Sendung; toll, dass es nicht nur Quizsendungen für Promis und Erwachsene gibt.“ Paula, ebenfalls 12, spielt das TV-Quiz schon länger im Internet mit, auf der Kika-Website, „gegen meinen Papa hab ich neulich gewonnen.“ Greta, 13, findet gut, „dass man nicht unbedingt lauter Einser oder Zweier im Zeugnis haben muss, um da mitzumachen.“ Es geht ja nicht nur um Allgemeinwissen. Die Schüler müssen knobeln, kombinieren, experimentieren: „Sowas lernt man nicht unbedingt in der Schule.“

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Ihre Begeisterung trägt erste Früchte. Rund 1200 Schulen haben sich in diesem Jahr beworben, sagt der Sender, 36 spielen in der ersten Runde mit – zwei aus Hessen, eine davon die Viko. Dafür haben die Schüler einigen Witz und viel Zeit mobilisiert.

Zum Thema des Wettbewerbs, „Athen“, hatten sie an einem Sonntag im November ein Video am Arheilger Mühlchen gedreht. Wasser bot sich als Szenerie an: Poseidon ist eine der griechischen Gottheiten, die die Schüler in kurzen Szenen darstellten – in Badehosen. Außerdem tollten Aphrodite, Artemis, Göttervater Zeus und natürlich Stadtgöttin Athene am Mühlchen herum. Was dabei herauskam, fanden die TV-Juroren so geistreich und pfiffig, dass sie die 7d zur ersten Runde einluden. Wo sie sich mit den Checkern einer anderen Klasse messen müssen. Welche, das wissen sie noch nicht.

Aber jetzt erstmal volle Konzentration auf die erste Runde im Studio. Sechs Fragen und ein Experiment müssen die Viko-Schüler meistern. Zehn Sekunden Bedenkzeit. Und wenn sie nicht so recht wissen? Dann helfen Experten aus den eigenen Reihen weiter. Davon hat die 7d jede Menge.

Tessa und Daniel wuppen die Sport-Fragen, Nora ist das amtierende Physik-Ass, Carla ist in Bio eine Bank. Fragen zur Antike? Auch kein Problem. Wozu hat man einen Manolis im Team. Und noch viel mehr Experten gibt es in der Klasse. Die Aufregung ist zu greifen im Klassenraum, aber auch viel Selbstsicherheit, dass man es packen kann.

Bei der Wüstenfrage sind sich jedenfalls alle einig: Wind, Wetter und Steine sind am Prozess beteiligt. Und mit Tieren sprechen kann Dr. Dolittle. Klare Sache. Auf nach Köln.