„Flo“ Rudolf Müller (links), wechselt sich im „Kessel“ mit „Fino“ Rudolph Heller beim Pubquiz ab. Foto: Dagmar Mendel
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MARTINSVIERTEL - Eine Kneipe, mehrere Teams und knifflige Fragen: Die Tradition in Gaststätten und Bars an Ratespielen teilzunehmen, kommt eigentlich aus Großbritannien und Irland. Dort erfreut sich das sogenannte Pubquiz schon seit Jahren großer Beliebtheit. Und der Trend ist längst auch in Darmstadt angekommen.
Im „Kessel“ startet der gemeinschaftliche Rätselspaß alle zwei Wochen Sonntagabends, denn: „Hier in Darmstadt hat jede Kneipe ihren eigenen Tag fürs Quiz“, wie Kessel-Inhaber Rudolph Heller erklärt. Im Green Sheep gibt es sogar zwei Tage, an denen gespielt wird: montags und dienstags. Auch hier hat sich das Angebot bewährt: „Es ist oft ausgebucht“, sagt Achim Taferner, Leiter des Irish Pub.
Nach Darmstadt kam das Kneipenquiz 2002 mit einem Quizabend im An Sibin. Von Anfang an sei die Veranstaltung gut besucht gewesen, erinnert sich Michael Schardt, der zu dieser Zeit dort arbeitete. „Begonnen haben wir mit 30 Spielern, am Schluss hatten wir 30 bis 40 Teams, die regelmäßig dabei waren.“ Es habe sich damals schnell herumgesprochen, dass es im An Sibin nun ein Pubquiz gebe, besonders unter den Studenten. „Es war an diesen Abenden immer proppenvoll“, sagt Schardt lachend.
BIS ZU FÜNF SPIELER IN EINEM TEAM
Kneipenquiz-Abend ist im Kessel ab Oktober jeden zweiten Sonntag ab 20.30 Uhr. Antreten können Teams mit bis zu fünf Spielern.
Im Green Sheep wird montags und Dienstag ab 20 Uhr gerätselt. Die Teams sollten aus maximal acht Spielern bestehen.
Die Teilnahme am Kneipenquiz ist in beiden Lokalen kostenlos, am Abend selbst müssen die Teams im Vorfeld beim Moderator angemeldet werden.
Weitere Infos auf www.green-sheep.de und www.kessel-darmstadt.de (gartl)
Die Fragen sind allgemein gehalten
Dass so ein Quiz Besucher anzieht, wissen auch Achim Taferner und Rudolph Heller. „Interesse, Neugier und die Wettbewerbssituation ziehen die Leute an“, sagen sie. Und auch der soziale Aspekt, etwas in der Gemeinschaft, in der Gruppe zu tun, motiviere die Gäste, immer wieder zu kommen. Längst haben sich aus zunächst rein zweckmäßig gegründeten Rate-Teams echte Freundschaften entwickelt. „Jetzt sind wir wirklich ein Team, auch im wahren Leben“, bestätigt Uli, der beim Kneipenquizabend im Kessel von Anfang an dabei ist und das Konzept hier besonders gut findet: „Die Fragen sind allgemein gehalten, es ist für jeden etwas dabei“, lobt er. Das Wissensspektrum erstreckt sich in zwei Runden von allgemeinen Fragen, über Bilder- und Buchstaben- bis zum Audiorätsel. Letzteres fragt beispielsweise nur anhand von Stimmen verschiedene Personen und Tiere ab oder anhand eines Musikstücks dessen Titel. Seit Oktober gibt es hier auch etwas Neues: das Spiel „Wer oder was bin ich ?“, bei dem reale oder fiktive Personen mithilfe von Hinweisen erraten werden müssen.
Auch im Green Sheep konzentrieren sich die Fragen auf unterschiedliche Themenbereiche, werden wie im Kessel rundenweise gespielt, von einem Quizmaster gestellt und ausgewertet.
„Das Prinzip des Kneipenquiz ist überall ähnlich“, sagt Michael Schardt. Aktuell moderiert er im Wechsel mit Rudolf Müller, genannt Flo, im Kessel die Quiz-Runden. Genauso bunt gemischt wie die Fragen, die es zu beantworten gilt, ist die Zielgruppe des Pubquiz. „Das geht querbeet vom Studenten bis zu gestandenen Personen, die 50 Jahre und älter sind“, weiß Achim Taferner.
Auch gebe es bei jeder Veranstaltung Stammgäste genauso wie neue Gesichter, „es kommen immer wieder welche hinzu“. Gutes Beispiel dafür: Philip und Benny, die im Kessel beim Sonntagsquiz antreten: Philip hat schon häufiger gespielt, Benny ist zum ersten Mal dabei. Da erklärt erst mal der eine dem anderen die Regeln und um was es hier eigentlich geht. „Ich bin gespannt“, resümiert Benny nach der Einweisung. Philip erzählt, er komme oft spekulativ, „um zu gucken, ob ich bei einer Gruppe mitmachen kann“. Sonst spiele er eben alleine, auch wenn mit mehren Leuten natürlich mehr Wissen da sei.
Als Gewinn winkt im Kessel für die ersten beiden Plätze ein Getränkegutschein, und auch im Green Sheep gibt es laut Taferner „Kleinigkeiten zu gewinnen“. Doch den meisten der Quizteilnehmer gehe es nicht ums Siegen, „sondern um den Spaß“, wie Benny betont. Die Ratekultur in Darmstadts Kneipen sei einfach kommunikationsfördernd und ein Ende nicht in Sicht.
Taferner meint: „Es ist eben einfach etwas anderes, in der Kneipe gemeinsam mit anderen zu rätseln als alleine zuhause im Wohnzimmer“.