Doch noch einen Beruf erlernen: Das gemeinsame Projekt von Stadt und Landkreis soll jungen Erwachsene Weg in die Ausbildung ebnen. Am 3. November gibt es dazu einen Infotag.
DARMSTADT. Mit Mitte 20 oder gar Anfang 30 noch Azubi werden? Das muss möglich sein, finden die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg und bieten daher gemeinsam mit dem Projekt „Zukunft sichern – Ausbildung ab 25“ Unterstützung für junge Erwachsene bis 34 Jahren an, die bisher keinen beruflichen Abschluss erlangen konnten. „Aufgrund des wachsenden Fachkräftebedarfs bieten sich auch für Menschen, die bereits älter als 25 Jahre sind, neue Chancen auf dem Ausbildungsmarkt“, schildert Bürgermeisterin Barbara Akdeniz (Grüne) die Vorteile für beide Seiten: „Das gilt gleichermaßen für Unternehmen, die für die Aufnahme älterer Auszubildenden gewonnen werden sollen.“
Am 3. November wird daher ab 14 Uhr zum zweiten Mal in diesem Jahr eine Informationsveranstaltung im Justus-Liebig-Haus, Große Bachgasse 2, in Darmstadt angeboten. Unter dem Motto „Meet & Greet Azubis“ berichten Auszubildende aus erster Hand über ihren Ausbildungsberuf. Auch Kammern und Betriebe sind geladen und beantworten Fragen zu einzelnen Berufen. Teilnehmen können alle Interessierte aus Darmstadt und dem Landkreis. Das Projekt wird durch Mittel des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration ermöglicht.
Individuelle Berufsorientierung und Beratung, Informationen über verschiedene Ausbildungsmöglichkeiten in der Region, Workshops, Qualifizierungen und Praktika schaffen Grundlagen, um den Einstieg in Ausbildung zu erleichtern. Besonders in den Bereichen Gastronomie, Gesundheit und Pflege, Logistik und Technik werden dringend Fachkräfte gesucht.
„Es gibt viele Gründe, warum Menschen keinen Beruf erlernt haben. Dies hat wenig mit mangelndem Talent zu tun, häufig sind viele Kompetenzen und auch berufliche Erfahrung durchaus vorhanden. Geringqualifizierte können jedoch nur schwer einen dauerhaften und existenzsichernden Arbeitsplatz finden“, so Reinhard Bartmann vom Bildungsträger Werkhof, Verein zur Förderung der Beruflichen Bildung und Beschäftigung.
Rebecca Braumbach von der Baff-Frauen-Kooperation gGmbH möchte gezielt junge Frauen und Mütter ansprechen. „Wir berücksichtigen bei unserem Angebot die besondere Situation von Frauen mit und ohne Kinder und prüfen zum Beispiel auch die Möglichkeiten für eine Teilzeitausbildung.“