Prinz Ludwig von Hessen-Darmstadt auf Orientreise

Das Foto zeigt den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und späteren Kaiser Friedrich III. (links) und den hessischen Prinzen Ludwig, später Großherzog Ludwig IV. (rechts) auf Kamelen sitzend, im Hintergrund die Stadt der Toten in Kairo. Foto: Wilhelm Hammerschmidt/Hessisches Staatarchiv

Eine Fotoausstellung im Hessischen Staatsarchiv zeigt Reisebilder des späteren Großherzogs aus dem Jahr 1869. Ziel war die Feier zur Einweihung des Suez-Kanals.

Anzeige

DARMSTADT. (red). Mit einer Ausstellung historischer Fotografien von einer „Orientreise 1869“ meldet sich das Hessische Staatsarchiv Darmstadt ab dem 11. Oktober nach der Corona-bedingten Zwangspause als Ausstellungsort und Stätte historischer Vermittlungsarbeit zurück. Gezeigt wird in einer Kabinettausstellung eine Auswahl historischer Reisefotografien aus dem Besitz des späteren Großherzogs Ludwigs IV. von Hessen.

Ludwig war 1869 Mitglied des Gefolges des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der 1888 für 99 Tage als Friedrich III. Deutscher Kaiser werden sollte. Die Reise führte von Venedig über die Adria nach Athen, weiter über Istanbul ins Heilige Land und schließlich nach Ägypten zur Eröffnung des Suezkanals. Bei den Feierlichkeiten waren neben dem ägyptischen Herrscher Ismail Pascha, dem Bauherren Ferdinand de Lesseps, Kaiser Franz Josef I. von Österreich-Ungarn und Frankreichs Kaiserin Eugenie hunderte weitere Ehrengäste anwesend.

Galt der Kanal damals schon als technisches Wunderwerk von herausragender Strahlkraft, hat er seine Bedeutung bis heute nicht verloren. Dies zeigte sich erst jetzt im März, als die Havarie des Containerschiffs Ever Given die Warenströme auf der Welt massiv beeinflusste. Die Ausstellung folgt der Reiseroute der deutschen Delegation und zeigt Orte, die heute durch die rasanten Entwicklungen der letzten 150 Jahre ihr Gesicht völlig verändert haben oder ohne touristische Menschenmassen gar nicht mehr denkbar sind.

Die Ausstellung wird im Foyer des Hauses der Geschichte, Karolinenplatz 3, vom 11. Oktober bis 30. Dezember gezeigt. Das Haus ist von Montag bis Freitag zwischen 9 und 17.30 Uhr geöffnet. Aufgrund der aktuellen Corona-Verordnungen haben nur Geimpfte, Getestete oder Genesene Zutritt, zudem muss eine medizinische Maske getragen werden. Führungen durch das Hessische Staatsarchiv inklusive Ausstellung können bis zu einer Gruppengröße von 15 Personen vereinbart werden mit Dr. Julian Freche (06151-1 62 62 83 oder julian.freche@hla.hessen.de).