Gewinner freuen sich mit dem Vorsitzenden: (von links) Dr.-Ing. Matthias Schreier, Albert Filbert (Freunde der TU), Dr. Ing. Nina-Carolin Fahlbusch und Dr. Tino Gottschall warten vor dem Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus auf die Preisverleihung. Foto: Andreas Kelm
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DARMSTADT - Der Verein „Freunde der Technischen Universität zu Darmstadt“ hat am Mittwochabend Preise für die besten Doktorarbeiten der Technischen Universität in Darmstadt (TU) verliehen. 13 Nachwuchswissenschaftler erhielten jeweils 2500 Euro und eine silberne Medaille. Mehr als 150 Gäste besuchten die Feier. Albert Filbert, Vorstandsvorsitzender der Vereinigung, überreichte die Auszeichnungen.
Praxisorientierte Arbeiten überwiegen
Die „Freunde der TU“ zeichneten vor allem wissenschaftliche Arbeiten aus, die einen praxisorientierten und industrienahen Bezug hatten. Jeder Fachbereich der TU entschied in einer Kommission, welche Dissertation die beste des vergangenen Jahres war.
Einen intelligenten Ansatz für die Zukunft des Autofahrens erarbeitete Matthias Schreier (31), ausgezeichnet für den Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik, Regelungsmethoden und Robotik. Er stammt aus Schweinfurt und studierte in Mosbach, Hannover und Saint-Cyr. Seine Dissertation erforscht, wie Fahrassistenzsysteme von Autos besser ihre Umwelt analysieren können. Das schnellere Erkennen von dynamischen und statischen Körpern rund um ein Auto soll so zu einer verbesserten elektronischen Gefahrenmeldung führen, hofft Schreier. Er arbeitete von 2011 bis 2015 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt; jetzt ist er Entwicklungsingenieur bei Continental in Frankfurt.
DIE GEWINNER
Das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro teilen sich die Gewinner jeweils mit ihrem Fachbereich. Ausgezeichnet wurden: Dr. Michael Wessel, Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften; Dr. Jonas Hagedorn, Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften; Dr. Gaby Engin, Fachbereich Humanwissenschaften; Dr. Uwe Schmidt, Fachbereich Informatik; Dr. Matthias Schreier, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik; Dr. Nina-Carolin Fahlbusch, Fachbereich Maschinenbau; Dr. Olaf Hertel, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften; Dr. Patrick Tolksdorf, Fachbereich Mathematik; Dr. Björn Kuttich, Fachbereich Physik; Dr. Matthias Hempe, Fachbereich Chemie; Dr. Peng Zhang, Fachbereich Biologie; Dr. Tino Gottschall und Dr. Daniel Schulte, beide aus dem Fachbereich Material- und Geowissenschaften. (clu)
Tino Gottschell (29) ist in Dessau geboren. Er studierte dort Physik und promovierte im Fachbereich Materialwissenschaften in Darmstadt. Jetzt arbeitet er an der Universität von Barcelona. Er beschreibt in seiner Dissertation zu neuen Kühlsystemen. Mithilfe von Magnetfeldern möchte er die Temperatur in Wärme- und Kältespeichern beeinflussen. Er plant, in naher Zukunft eine umweltfreundliche und stromsparende Kühltechnik zu entwickeln.
Der einzige Geisteswissenschaftler unter den Ausgezeichneten ist Jonas Hagedorn (34), der als Theologie eine politologische Arbeit über den Jesuiten Oswald von Nell-Breuning verfasst hat. Die Dissertation untersucht den Einfluss des Jesuiten auf das Wirtschafts- und Sozialmodell der Weimarer Republik. Hagedorn stammt aus Münster, von 2012 bis 2016 arbeitete er als Hilfskraft, später als Mitarbeiter am Institut für Theologie und Sozialethik der TU-Darmstadt. Sein Forschungsthema hat ihm eine Mitarbeiterstelle am Oswald- von-Nell-Breuning-Institut in Frankfurt verschafft.
Jonas Hagedorn hatte einen Umweg über ein Lehramtsstudium eingeschlagen und kehrte dann zu Forschung zurück. Während seiner Promotion unterstützte ihn das Cusanuswerk mit einem Stipendium. Was er mit dem Preisgeld anfangen will, weiß er noch nicht. „Das muss ich erst mit meiner Frau absprechen“, sagt er und will sich vorerst nicht festlegen.
Vereinigung verfügt über 3,8 Millionen Kapital
Die Vereinigung von Freunden der Technischen Universität zu Darmstadt hat mehr als 2500 Mitglieder und verfügt über ein Vermögen von 3 832 900 Euro. Damit fördert der Verein unzählige Forschungsprojekte und Arbeiten. Die „Freunde“ werden von etlichen Großspendern unterstützt, darunter die Deutsche Bank, die Fraport AG, die Merck KGaA oder die Robert Bosch GmbH.