DARMSTADT - Im Klinikum Darmstadt geht Stefan Hund (53) von Zimmer zu Zimmer. Der Klinikseelsorger steht dort Patienten zur Seite, wenn sie ihn brauchen. Egal, welcher Konfession sie angehören. Seit kurzem berichtet er über seine Arbeit in einem Podcast. „Natürlich anonym, aus einer fiktiven Hessen-Klinik“, erzählt er. Schließlich muss er das Seelsorger-Geheimnis wahren. Die Geschichten, die er sendet, haben jedoch alle einen wahren Kern.
Es geht um grundsätzliche Fragen
Ein Podcast ist eine Audiodatei, die man abonnieren und beispielsweise übers Smartphone hören kann. Beim Spaziergengehen, im Wohnzimmersessel, im Krankenbett. „Ich will die Menschen vom Grübeln ins Nachdenken bringen“, sagt der Seelsorger: „Niemand kommt freiwillig ins Krankenhaus.“ Bei vielen Begegnungen mit Patienten gehe es um grundsätzliche Lebensfragen: Wie geht nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter? Hält die Partnerschaft die Belastung aus? Wie sieht es mit dem Job aus? Stefan Hund nimmt sich für die Patienten und ihre Angehörigen Zeit. „Ich höre aktiv zu.“
„Was Deiner Seele guttut: Neues aus der Klinikseelsorge“ ist der Titel der Fünfzehn-Minuten-Beiträge, die einmal wöchentlich erscheinen. Die Musik dazu kommt von Dekanatskantor Stefan Mann.
Die Podcasts sollen ein Stück Lebenshilfe sein. Wie geht man als Angehöriger mit einem Familienmitglied um, das nach einem Herzinfarkt zu einem Schwerstpflegefall geworden ist? Wie begleitet man Menschen auf dem Sterbebett? All diese Fragen will Stefan Hund in seinen Beiträgen aufgreifen. Auch Interviewgäste sollen zu Wort kommen. In der Podcast-Serie über Sterben und Tod hat Hund zum Beispiel mit Bestattern und Vertretern unterschiedlicher Religionen gesprochen.