Nordbad Darmstadt: Schwimmen unter dem Dach

Mit vereinten Kräften geht es an den Aufbau der Traglufthalle über dem Becken des DSW-Bads. Foto: Andreas Kelm

Die Traglufthalle am DSW-Bad in Darmstadt wird aufgebaut. Voraussichtlich in zwei Wochen startet dann der Winterbetrieb.

Anzeige

DARMSTADT. Der Sommer neigt sich endgültig dem Ende zu und damit schließen auch mit der Zeit alle Freibäder. Das DSW-Bad befindet sich nach wie vor im Umbau, sodass wie in den vergangenen beiden Jahren das Freischwimmerbecken mit einer speziellen Traglufthalle überdacht wird, um den Winterbetrieb zu ermöglichen. Allerdings sorgte der starke Regen dafür, dass sich der Aufbau wie vor zwei Jahren bereits verzögerte.

„Wir haben den Aufbau auf heute Nachmittag verlegt, weil sich sonst beim Überziehen der Plane über das Becken Wasserkuhlen bilden würden, die dann mühsam wieder geleert werden müssten“, erklärt Projektleiter Roland Meyer die Situation am Samstagvormittag. „Vor zwei Jahren war bereits alles zusammengeschraubt als starker Regen einsetzte, sodass wir am Ende fast 5000 Liter Wasser auspumpen mussten.“

Im dritten Jahr mit Traglufthalle

Die Traglufthalle wird bereits zum dritten Mal am DSW-Bad aufgebaut und Projektleiter Meyer war mit seiner Firma Paranet jedes Jahr für den Aufbau verantwortlich. Insgesamt hat die Halle eine Größe von 58 mal 58 Meter und ragt 11,20 Meter in die Höhe. Bis die Halle durch zwei Gebläse schließlich aufgeblasen werden kann, müssen zunächst einige Arbeiten im Vorfeld erledigt werden.

Anzeige

Rund zehn Mitarbeiter der Firma Paranet waren schon zwei Tage im Vorfeld am Becken und hatten die Nottüren und Luftschächte montiert, die Maschinen gewartet, eine neue Isolierung an den Schächten für einen geringen Wärmeverlust angebracht sowie einen neuen Behindertenzugang durch den Haupteingang angelegt, damit die behinderten Badegäste nicht mehr außen herum die Halle betreten müssen.

Aus vier verschiedenen Lagen besteht die Traglufthalle, die voraussichtlich bis zum April 2020 stehen soll. Zunächst liegt eine Hauptmembran vor, es folgen zwei Lagen Luftpolsterfolie und schließlich eine PVC-Folie zum Schutz. Alle Lagen sind nicht brennbar und werden von einem Stahlnetz geschützt, welches am Ende über die Halle gezogen und fest im Boden verankert wird.

Aufbau mit 50 freiwilligen Helfern

Aufgrund des regnerischen Wetters konnte der Aufbau erst nachmittags beginnen und nicht wie geplant am frühen Morgen. Dadurch verzögerte sich das Aufpumpen der Halle bis spät in die Nacht. Der ganze Aufbau würde aber dennoch nicht funktionieren, wenn sich jährlich nicht rund 50 freiwillige Helfer dazu bereit erklären würden, dem Personal beim Aufbau unter die Arme zu greifen. „Die freiwilligen Helfer sind sehr wichtig“, freut sich Meyer, dass am Samstag erneut zahlreiche Menschen den Weg zum Bad gefunden haben. „Je mehr Helfer oder Personal da ist, umso leichter geht es.“

Die Helfer kommen unter anderem von verschiedenen Vereinen wie der SG Arheilgen oder den Darmstädter Wasserballern, die in etwa zwei Wochen bei Eröffnung des Winterbetriebs sicherlich auch das ein oder andere Mal in der Halle zu finden sein werden.

Anzeige

Der Aufbau der Traglufthalle nimmt etwa sechs bis sieben Stunden in Arbeit. Am Sonntag sowie den darauffolgenden drei Tagen stehen für die Mitarbeiter von Roland Meyer noch diverse Feinarbeiten an, beispielsweise muss die gesamte Lichtanlage noch angebracht werden. Außerdem werden die Schutzmaßnahmen, die einen Notstromgenerator bei einem möglichen Stromausfall in der Stadt beinhalten, nochmals überprüft.

Wenn alle Maßnahmen getroffen und gecheckt worden sind, kann in rund 14 Tagen das Becken für die Wintersaison in Betrieb genommen werden und bis zum April im kommenden Jahr das DSW-Bad trotz der großen Baustelle nebenan von allen Badegästen genutzt werden – dann kann das herbstliche Wetter den Schwimmern auch herzlich egal sein.