Neues Angebot für Darmstadts Auto-Pendler

Wenn schon mit dem Auto zur Arbeit, dann zusammen: Das ist die Idee hinter der neuen App „Zamme“ für alle, die bei der Stadtwirtschaft und ihren Partnerunternehmen beschäftigt sind. Symbolfoto: Christin Klose/dpa

Die Stadtwirtschaft bietet tausenden Bediensteten per App eine Chance, leichter Fahrgemeinschaften zu bilden: „Zamme“ heißt die neue Pendler-Plattform. Wie das System funktioniert.

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DARMSTADT. Nach der Einführung des „Heinerliner“-Systems in Darmstadt eröffnen Betriebe der Stadtwirtschaft einen weiteren Weg, um mehrere Menschen in einem Vehikel von A nach B zu bringen. Die App-basierte Rufbus-Flotte, die 2020 startete, wird nun ergänzt durch den ebenfalls via Smartphone zu bedienenden Dienst mit dem Namen „Zamme“.

Das alte Prinzip einer Fahrgemeinschaft wird dabei auf einem neuen digitalen Pendler-Portal ermöglicht. Nach einem Testlauf im vergangenen Jahr steht die App nun tausenden Menschen zur Verfügung, die in den Betrieben der Stadtwirtschaft und ihren Partnerunternehmen arbeiten.

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Verkehrsaufkommen soll reduziert werden

Eine Reihe von privaten Anbietern ist mit dieser Idee schon erfolgreich unterwegs: Apps mit Namen wie Blablacar, Twogo und Mifaz werben am digitalen Markt um Mitfahr-Kundschaft. In Zeiten steigender Kraftstoff-Preise ein Markt, der Chancen bietet. Das wollen die Darmstädter auch für ihre lokale Agenda nutzen – vor allem, um die nach wie vor hohe Zahl an motorisierten Pendlern zu verringern.

So haben Heag, Entega, Heag Mobilo und das Klinikum Darmstadt gemeinsam ein Pendlerportal für die hiesige Stadtwirtschaft entwickelt. Erklärtes Ziel: „Mit der Fahrgemeinschaftsschafts-App das Verkehrsaufkommen weiter zu reduzieren und den Klimaschutz zu stärken“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Denn weiterhin fahren Pendler mehrheitlich mit dem eigenen motorisierten Fahrzeug, etwa dem Privatauto, zur Arbeit – und zwar allein. Das ist nicht im Sinn der Verkehrspolitik der Darmstädter Koalition; Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) erklärt dazu: „Autos, die nicht mit mehreren Personen besetzt sind, erhöhen das innerstädtische Verkehrsaufkommen und verschärfen Flächennutzungskonflikte im öffentlichen Raum.“ Der Ausbau des ÖPNV-Angebots und der Fahrradwege habe in Darmstadt höchste Priorität.

Fahrgemeinschaft mit wenigen Klicks

Das Pendlerportal richtet sich an Unternehmen der Stadtwirtschaft und Partnerunternehmen, „die es ihrer Belegschaft ermöglichen möchten, auf einfache Weise Fahrgemeinschaften zu bilden“. Die Anwendung steht ab sofort zur Verfügung. So funktioniert die „Zamme“-App: Nach der Installation können die Nutzer ein Profil anlegen und dort ihre bevorzugten Abholorte und Fahrzeiten hinterlegen. Dann schlägt das System passende Fahrgemeinschaften vor.

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Wer möchte, kann mit wenigen Klicks auch selbst eine Fahrgemeinschaft anbieten. Dazu muss man Sammelpunkt, Zielort, Fahrzeiten sowie Anzahl der möglichen Mitfahrenden festlegen. Zudem lässt sich voreinstellen, ob eine Kostenbeteiligung gewünscht ist und ob ausschließlich Nichtrauchende angesprochen sind. Eine integrierte Chatfunktion ermöglicht es den Beteiligten zudem, sich miteinander zu verständigen.

Umweltbewusste Menschen vernetzen

Die Initiatoren sehen in der App auch „einen Baustein, um die Anzahl der Neuzulassungen von Verbrennern zu senken und umweltbewusste Menschen zu vernetzen“, so die Mitteilung.

Im Jahr 2021 startete die Pilotphase, in der Mitarbeiter der Unternehmen die Funktionen und die Handhabung der App testeten. „Deren Rückmeldungen haben uns geholfen, die ‚Zamme‘-App noch nutzerfreundlicher zu gestalten und Fehler zu beheben“, sagen die Heag-Vorstände Professor Dr. Klaus‐Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek.