Neuer Anlauf für Rheinstraßenbrücke

6,23 Millionen Euro sind zu viel. Auf diese Summe beläuft sich das Angebot des einzigen Interessenten für den Bau der Fuß- und Radwegbrücke über die Rheinstraße. Deswegen...

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DARMSTADT. 6,23 Millionen Euro sind zu viel. Auf diese Summe beläuft sich das Angebot des einzigen Interessenten für den Bau der Fuß- und Radwegbrücke über die Rheinstraße. Deswegen hat der Magistrat diese Ausschreibung aufgehoben und beschlossen, eine neue auszuschreiben. Am Dienstagabend in der Staadtverordnetensitzung stimmten Grüne, CDU und drei von vier Uffbassern dafür, die AfD enthielt sich, der Rest stimmte dagegen.

Die Brücke soll die Kreuzung Rheinstraße/Zweifalltorweg/Kavalleriesand überspannen, ist ein Lückenschluss auf der Radroute Frankfurt Heidelberg, gehört zum Gesamtkonzept Knotenpunkt Rheinstraße und wird in der Vorlage als „unabdingbar für den Neubau der Brücke über die Bahn“ bezeichnet.

Die Koalition warb für das Projekt, dessen Finanzbedarf mit 5,7 Millionen Euro angegeben wird. Knapp 70 Prozent beträgt die Förderung durch Hessen-Mobil. Die Brücke ermögliche nicht nur, den künftigen Bewohnern des Quartiers auf dem früheren Gelände des Nähr-Engels schnell zum Bahnhof zu kommen und den Beschäftigten in Telekom-City schnell zu ihren Arbeitsplätzen. „Es erschließt auch das zukünftige Quartier an den Kelley Barracks“, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch.Die Entlastung sei an dieserm Knotenpunkt bitter nötig, bekräftigte auch die grüne Fraktionssprecherin Hildegard Förster-Heldmann. Die Frage sei, ob man die Brücke brauche oder nicht, sagte Ctirad Kotoucek von der CDU und antwortete selbst, „wir brauchen sie, jetzt versuchen wir, sie billiger zu bekommen“.

Tim Huß von der SPD sah dies anders. „5,7 Millionen – damit kann man richtig was anfangen“, sagte er. Auf der mittleren Rheinstraße entstünden für 350 000 Euro 550 Meter Radweg, hier seien es 5,7 Millionen für 30 Meter. Wenn die Unternehmen in Telekom-City die Brücke unbedingt wollten, „sollen sie sie auch bezahlen“. Und sein zweites Anliegen: es würden schon wieder 15 Bäume gefällt. Huß: „Das widerspricht dem Grundsatz ressourcenorientierten Handelns.“

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Die Uwiga äußerte Sorge, dass die Brücke für Welterbebesucher den Blick auf Langen Ludwig und Schloss verperre und fragte sich, ob sie von den Fußgängern und Radfahrern überhaupt angenommen werde. Linke, FDP und AfD befürchteten, dass der jetzt gesetzte Kostenrahmen am Ende nicht ausreichen werde.