Mollerhaus in Darmstadt wird nach Sanierung eingeweiht
Von Marc Wickel
Daniela Kobelt Neuhaus von der Karl-Kübel-Stiftung (links) und Christel Zumdieck (Internationaler Verband Westfälischer Kinderdörfer) nahmen bei der Einweihung den „Humanitären Preis 2017“ für ihre Einrichtungen von den Logen entgegen. Foto: Andreas Kelm
( Foto: Andreas Kelm)
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DARMSTADT - Das Logenhaus in der Sandstraße wurde am Samstag von den drei Darmstädter Freimaurerlogen wieder eingeweiht. Das Moller-Haus war in den vergangenen 15 Monaten für rund 3,1 Millionen Euro komplett saniert worden. Die Kosten hatten sich Stadt und Logen entsprechend der Besitzverhältnisse im Verhältnis 80 zu 20 geteilt.
„Wir müssen reden“, sagt Oberbürgermeister Jochen Partsch augenzwinkernd in seinem Grußwort. „Die Freimaurer haben ihre Wahrheiten und Erkenntnisse immer weitergegeben – nur nicht an mich“, sagte der OB und erinnerte an die 200 Jahre alte Tradition der Loge „Johannes der Evangelist zur Eintracht“. In der Stadt seien 30 Plätze und Straßen nach Freimaurern benannt, „was zeigt, dass die Freimaurer viel für Darmstadt getan haben.“
Gute Zusammenarbeit mit Stadt und Architekten
Armin Hirth, Großmeister vom Stuhl der Loge „Johannes der Evangelist zur Eintracht“ lobte die Sanierung als „überragend gelungen“ und die gute Zusammenarbeit mit Stadt und Architekten. Stephan Roth-Kleyer, Großmeister der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer, dankte der Stadt und den Architekten für „eine wahrhaft große Leistung“.
Arno Moos, Abgeordneter Logenmeister der Loge „Zum flammenden Schwert“ erinnerte an die Freimaurerarbeit. „Freimaurerei bedeutet, gemeinsam an der zukünftigen Welt zu arbeiten“, sagte er. „Dabei arbeitet jeder an seinem eigenen rauen Stein.“ Christiane Bauer, Meisterin zum Stuhl der 2001 gegründeten femininen Loge „Vier Elemente zum Licht“ freute sich, dass erstmals bei einer Logenhauseinweihung („wunderbar renoviert“) in Darmstadt auch Freimaurerinnen dabei sind.
Architekt Joachim Gottstein vom Büro Gottstein & Blumenstein fühlte sich geehrt, nun in einer Reihe mit Georg Moller zu stehen, der das Logenhaus vor 200 Jahren geplant hatte. „Es ist kein fauler Kompromiss entstanden“, freute sich der Planer über die gute Kooperation mit dem Immobilienmanagement Darmstadt und den Logen.
Armin Hirth und Arno Moos erklärten am Rande der Veranstaltung, dass ein Logenhaus „wie ein Zuhause“ sei und nicht durch Ausweichquartiere ersetzbar sei. „Nach 200 Jahren haben sich auch viele Unterlagen angesammelt“, sagte Hirth, beispielsweise habe man alle Teilnehmerbücher seit 1816. „Jede Loge hat ihre Eigenheiten“, sagte Moos mit Blick auf regelmäßige Tempeltermine. Da sei es besser einen festen Ort zu haben.
Im Rahmen der Einweihungsfeier wurde auch der „Humanitäre Preis 2017“ verliehen, dessen Preisgelder die drei Logen, der Großloge und der Rotary-Club Kranichstein gestiftet haben. Nationaler Preisträger ist das „Drop In“ im Ökumenischen Gemeindezentrum Kranichstein, ein Familientreffpunkt und -beratungszentrum der Karl-Kübel-Stiftung.
Internationaler Preisträger ist ein Kinderdorf im peruanischen Cieneguilla, das vom Internationalen Verband Westfälischer Kinderdörfer getragen wird.