Mit „Cywarn“ gegen Hackerangriffe

Wissenschaftler der TU Darmstadt arbeiten an einem Frühwarnsystem für Cyberangriffe.

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DARMSTADT. (ine). Bundesweit arbeiten Wissenschaftler an einer Art Frühwarnsystem für Cyber-Angriffe. Koordiniert wird das Verbundprojekt „Cywarn“ von Mitarbeitern der TU Darmstadt.

„Großangelegte Hackerangriffe wie 2015 auf den Deutschen Bundestag oder 2016 auf das Lukaskrankenhaus in Neuss, aber auch die Verbreitung des Schadprogramms ,WannaCry‘ in Unternehmen im Jahr 2017 verdeutlichen die Verletzbarkeit der Gesellschaft und Informationsinfrastruktur – verbunden mit der steigenden Digitalisierung in Zeiten von Covid-19“, erklärt Christian Reuter, Professor an der TU Darmstadt und Koordinator des Projekts in einer Mitteilung der Universität. „Neben Cyber-Sicherheits-Lösungen braucht es Frühwarnsysteme und Reaktionsstrategien zur Kommunikation des Cyber-Lagebilds – zur Stärkung der zivilen Sicherheit“, so Vera Lindenthal-Gold, Leiterin des „Hessen CyberCompetenceCenter“ des Hessischen Innenministeriums, welches an dem Projekt als Partner beteiligt ist.

Einsatz in Behörden und Unternehmen denkbar

Ein Ziel des interdisziplinären Verbundprojekts ist es, die Computer-Notfallteams, die sich etwa in Unternehmen um die Abwehr von Hackerangriffen kümmern, durch neue Strategien und Technologien zu unterstützen. „In den nächsten drei Jahren möchten wir innovative Lösungen zur Analyse von Bedrohungen und Schwachstellen im Cyberraum entwickeln, mit denen die Certs zielgerichtete Warnmeldungen generieren und die Bevölkerung so zum verbesserten Eigenschutz befähigen können“, erklärt Projektmanager Marc-André Kaufhold vom Lehrstuhl Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit (Peasec) der TU.

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Akzeptanz und Anwenderfreundlichkeit sollen bei der Entwicklung ebenso berücksichtigt werden wie ethische, rechtliche und soziale Rahmenbedingungen, Ein Einsatz auch bei anderen Behörden, Firmen und Organisationen sei denkbar, heißt es in der Mitteilung.